Am 04.12.2025 steht auch die Zukunft des alten Strafjustizzentrums auf der Tagesordnung der Klimaratssitzung im Münchner Rathaus. Es wird einmal mehr um die ökologische und soziale Relevanz gehen, die der Erhalt von Bestandsgebäuden hat.
2026 steht der Umzug ins neue Justizzentrum an der Dachauer Straße an. Zur Zukunft des bisherigen Standorts laufen Gespräche des Freistaat Bayern, der Eigentümer des alten Strafjustizzentrums ist, mit der Landeshauptstadt München. Doch ein Abriss des Gebäudes steht laut Münchner Forum noch nicht außer Frage.
Wohnraum statt Rendite
Zuvor hatte das Münchner Forum gemeinsam mit ABBRECHENABBRECHEN und dem Münchner Mieterverein eine Petition "Wohnraum statt Rendite - Stoppt den Verkauf des Justizzentrums" initiert. Ziel war es, den Verkauf an profitorientierte Investmentfirmen zu verhindern und eine dem Gemeinwohl dienende Nutzung anzuregen. Dazu gehört, Teile der Gebäude gemeinwohlorientierten Akteur:innen wie Genossenschaften oder Stiftungen anzubieten.
Dazu ABBRECHENABBRECHEN: "Die Weiterentwicklung des Areals und der Bestandsgebäude muss auf einer gemeinsamen Vision basieren, welche mit den zukünftigen Träger:innen und der Stadtgesellschaft zu entwickeln ist." Und das Müncher Forum meint: "Wenn der Freistaat die Entwicklung zu einem lebendigen innerstädtischen Areal ermöglichen will, sollte er dies auch durch einen fairen, deutlich vergünstigten Erbpachtzins unterstützen. Insgesamt ist die neue Bewegung in der Debatte sehr zu begrüßen – sie bietet die Chance, das große Potenzial dieses innerstädtischen Areals zu nutzen und den Verbleib in öffentlicher Hand zu sichern."
Debatte zu Abbruch und Gebäudeerhalt
In der Klimarat-Sitzung im Münchner Rathaus, die am 4.12. im großen Sitzungssaal stattfindet und von 18 bis 20 Uhr dauert, sollen die Diskussionen um eine Debatte zur ökologischen Dimension von Abbruch und Gebäudeerhalt ergänzt werden. Als Initiatorin des Tagesordnungspunkts führt Lena Willimek, eine der zivilgesellschaftlichen Vertreter:innen im Klimarat und Mitglied der Initiative ABBRECHENABBRECHEN, ins Thema ein. Außer einem Impulsvortrag von Christina Patz (Architects4Future) zu den ökologischen Folgen des Abbruchs gibt es auch eine Vorstellung zum aktuellen Sachstand aus dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung. Anschließend können Mitglieder des Klimarats, anwesende Stadträt:innen, der 2. Bürgermeister, die Referentin für Klima- und Umweltschutz und interessierte Gäste diskutieren.
Die Sitzung ist öffentlich – es wird um Anmeldung unter mailto:klimarat.gs@muenchen.de gebeten, dann erfolgt eine Zusendung der Tagesordnung.
Das Münchner Forum beteiligt sich seit über 50 Jahren als bürgerschaftliche Diskussionsplattform an der Stadtplanung und Stadtentwicklung Münchens. Sein Arbeitskreis "Junges Forum'" besteht aus jungen Menschen, die das Interesse an unserer Stadt und der Drang nach Austausch, Diskussion und Beteiligung eint. Mit ihren Aktionen wollen sie Themen nach außen tragen und die Stadtgesellschaft zum Hinterfragen und Diskutieren anregen.