Zeitgenössische Architektur in Bayern

Mit dem Smartphone pflanzen

Wirkung durch Wundern: Das ist das kreative Credo des niederländischen Designers Tom Kortbeek. Seine Virtual Reality-Installation am Münchner Rindermarkt macht es möglich menschengroße Pflanzen zu sehen und zu hören.

Sie ist unscheinbar, wächst fast überall und reagiert sensibel auf jede Veränderung von Umweltbedingungen. Das macht die Arabidopsis Thaliana - auf Deutsch Acker-Schmalwand – laut Tom Kortbeek zu einer "Laborratte der Pflanzen". Um ihr Verhalten zu veranschaulichen, hat er mit seinem Studio eine Virtual Reality-Installation entwickelt, die lokale Echtzeit-Daten in Bilder und Klänge übersetzt, die Benutzer mithilfe einer App sehen und hören können: Bewegt man den Bildschirm des Smartphones, tauchen grün leuchtende Pflanzen im Stadtraum auf; dazu erklingt eine von ihnen erzeugte Symphonie, die sich je nach Wind, Wetter, Tages- und Jahreszeit verändert.

Pflanzen eine Stimme geben

"Wir haben uns gefragt: Wie kann man Pflanzen eine Stimme geben, um sie besser zu verstehen?", erklärte Tom Kortbeek beim Summit der mcbw, die dieses Jahr unter dem Motto "Hot to co-create with nature" steht, die Initialzündung zu seiner Installation. Als Input nutzte er intensive Forschungen des Wissenschaftlers Sander van der Krol von der Universität Wageningen zum Wachstumsverhalten der Arabidopsis Thaliana. Diese übersetzte das interdisziplinäre Team in Kortbeeks Fillip Studios mit digitaler Technik in Bilder und Töne.

Weltweite Präsenz bei Design Weeks

Als "Einblick in das innere Leben von Pflanzen" war "Arabidopsis Symphony" schon auf der Vienna, Dutch und Anchorage Design Week zu sehen. In München machte sie als Teil der mcwb  Station.

Arnheimer Alleskönner

Kortbeek und seine KollegInnen kreieren aber nicht nur außergewöhnliche VR-Erfahrungen: In ihrem Arnheimer Kunst und Design Studio arbeiten sie mit Partnern aus Wissenschaft, Kultur oder Business an unterschiedlichsten Projekten von der Ausstellungs-Gestaltung über Bühnenbilder bis zu aufblasbaren Objekten aus Glas oder Textilien, die bei Berührung Musik machen. "Von der Konzeption bis zu Realisierung können wir alles", freut sich Kortbeek. "Dafür nutzen wir die neuesten Technologien. Unser gemeinsames Credo: Wirkung durch Wundern."

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