Zeitgenössische Architektur in Bayern

Finanzierungen: Ein Überblick über aktuelle Zinstrends

Finanzierung von Bauprojekten: Ein Überblick über aktuelle Zinstrends

Die meisten Bauprojekte lassen sich nur dank Finazierungen durch Banken verwirklichen, dabei spielen die Zinsen eine wichtige Rolle, vor allem, weil sie einem steten Wandel unterworfen sind. Der folgende Überblick beleuchtet die aktuellen Zinstrends.

Die Notwendigkeit von Baufinanzierungen

Die meisten Menschen verfügen nicht über genug Eigenkapital, um anvisierte Bauprojekte zu realisieren. Wer dennocheine Immobilie bauen oder kaufen möchte, für den bietet sich eine Baufinanzierung an. Ein Teil der entstehenden Kosten für dieses Darlehen besteht aus den sogenannten Bauzinsen, welche mit den herkömmlichen Zinsen vergleichbar sind.

Der Stellenwert von Bauzinsen

Bei Bauzinsen handelt es sich um die Kosten, welche Sie der Bank für den erhaltenen Kredit bezahlen; für die Kreditvergabe im Rahmen der Baufinanzierung verlangen die Kreditinstitute also eine Art von Leihgebühr. Deswegen sind Bauzinsen an einen bestimmten Zweck gebunden sowie niedriger als die Zinsen von herkömmlichen Verbraucherkrediten. Bauzinsen tragen auch die folgenden Bezeichnungen:

  • Baugeldzinsen
  • Hypothekenzinsen
  • Immobilienzinsen

Diese Bauzinsen plus der Tilgungsrate zahlen Sie als Kreditnehmer in monatlichen Raten an die Bank zurück. Die Parteien vereinbaren im Vorfeld die Höhe des Baukredites, den Zinssatz und das erforderliche Eigenkapital, ebenso wie die Laufzeit und die weiteren Modalitäten der anschließenden Rückzahlung.

Entwicklung der Bauzinsen in den letzten Jahren

Noch vor 20 Jahren waren die Kosten für den Kauf oder Bau einer Immobilie deutlich höher. Zu den Ursachen gehörte der höhere Effektivzins der damaligen Zeit. Dieser setzt sich aus dem Sollzins sowie weiteren Kosten zusammen. Er lag im Jahr 2002 bei stolzen 5,4 Prozent. Zehn Jahre später hat sich der Effektivzins schon auf 2,7 Prozent verringert, deswegen wurde die Baufinanzierung viel günstiger. Im Anschluss erfolgte bis zum Jahr 2017 noch ein weiterer Zinsverfall und der Effektivzins sank auf einen geringen Wert von 1,4 Prozent herab. Im Vergleich dazu müssen Kreditnehmer heutzutage erheblich mehr bezahlen als früher. Allerdings ändert sich der Zinssatz für die Baufinanzierung aufgrund von nationalen und internationalen Entwicklungen stetig. So bewegte sich der Trend in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich abwärts. Dagegen liegen die aktuellen Zinsen für den Baukredit momentan erneut höher, basierend auf der gegenwärtigen Lage des Finanzmarktes. Wenn Sie sich die besten Kreditzinsen für Ihre Finanzierung sichern wollen, ist deshalb ein eingehender Vergleich im Vorfeld zu empfehlen.

Gesamtkosten und Monatsraten der Baufinanzierung

Bauzinsen unterliegen dem Einfluss von diversen Faktoren, die sowohl mit der gesamten Lage der Wirtschaft als auch mit den persönlichen Finanzen der Kreditnehmer zusammenhängen. Dabei gibt die Europäische Zentralbank (EZB) das aktuelle Zinsniveau und dessen Höhe vor. Bei der Festsetzung der Bauzinsen kommt außerdem die jeweilige Inflationsrate zum Tragen, sodass diese ebenfalls auf eine indirekte Art für die Steigerung der Bauzinsen verantwortlich ist. Darüber hinaus spielt die finanzielle Situation der Antragsteller eine wesentliche Rolle, dazu zählen:

  • Monatliches Einkommen
  • Sicherheit des Arbeitsplatzes
  • Vorhandenes Eigenkapital

Ausgehend von diesen Aspekten kann sich die Baufinanzierung entweder günstiger oder teurer gestalten. Grundsätzlich führen solide Finanzverhältnisse zu besseren Konditionen bei der Kreditaufnahme, zum Beispiel bei Beamten oder Arbeitnehmern in einer sicheren Festanstellung. Dabei ist das Risiko von Kreditausfällen geringer, welches die Banken eingehen, da die Kreditnehmer nicht so schnell zahlungsunfähig werden. Generell lässt sich festhalten, dass je höher die Bauzinsen sind, desto höher sind ebenfalls die Gesamtkosten für die Finanzierung des Bauprojektes.

Diese Faktoren beeinflussen die Bauzinsen

Die Zinsentwicklung ist von verschiedenen Kriterien abhängig. Dazu zählt vor allem der Leitzins der EZB, welcher sich indirekt auf die Zinsentwicklung von Krediten auswirkt. Da sich der Leitzins zum Beispiel vor einigen Jahrzehnten bei 2,75 % eingependelt hat, konnten sich die Banken damals im Rahmen dieses Zinsniveaus bei der EZB Geld leihen. Im Anschluss haben die Kreditinstitute eine Baufinanzierung für etwa 4 % weiter an die Kunden vergeben. Abhängig davon, ob die EZB die Leitzinsen anhebt oder senkt, passen Banken ebenfalls ihre Bauzinsen in die entsprechende Richtung an. Darüberhinaus übt die gesamtwirtschaftliche Situation in Deutschland einen elementaren Einfluss auf die Zinsentwicklung aus. Wenn sich das Bruttoinlandsprodukt im Wachstum befindet, sind die Kredite normalerweise um einiges günstiger. Des Weiteren wirkt sich eine stark steigende Inflation auf die Tendenz bei den Bauzinsen aus. Falls das Preisniveau von Dienstleistungen und Produkten in Deutschland oder dem Rest von Europa ansteigt, greift die EZB bedingt durch die Inflation ein. Dabei ist das angestrebte Ziel, die Inflationsrate konstant bei einem Wert von 2 % zu halten. Sobald die Inflation zu hoch ist, sieht sich die EZB gezwungen, die Leitzinsen auch zu erhöhen. Dieses Vorgehen prägt ebenfalls die Entwicklung von Bauzinsen.

Gegenwärtiges Niveau der Bauzinsen

Aktuell sieht die Zinsentwicklung bei der Baufinanzierung recht stabil aus. Als Folge der Corona-Pandemie ist die Inflation in Deutschland und im Rest von Europa im Jahr 2022 stark angestiegen, ebenso wie die Rohstoffpreise. Darüber hinaus ist es durch den russischen Angriff auf die Ukraine zu wirtschaftlichen Unsicherheiten gekommen. Bedingt durch die relativ hohe Inflation von stellenweise bis zu 10 % hat die EZB die Leitzinsen ebenfalls deutlich erhöht. Als Folge haben die Banken auf die Kapitalmärkte reagiert und die Zinsen für die Baufinanzierung angehoben. Im Moment pendeln sich diese bei etwa 3 bis 4 %. ein. In den nächsten Monaten werden sich die Bauzinsen aller Wahrscheinlichkeit nach eher seitwärts bewegen. Das heißt, dass es keine beachtlichen Schwankungen nach oben oder nach unten geben wird. Im Vergleich zu früher hört sich dieser Wert sehr hoch an. Jedoch zeigt der Rückblick auf die Entwicklung der Bauzinsen, dass das Zinsniveau weiterhin eher niedrig ist. Dazu kommen die höheren Bauzinsen mit einer positiven Nebenerscheinung einher, da sie mittelfristig gesehen häufig sinkende Immobilienpreise auslösen.

Maßgebliche Zinsen bei der Baufinanzierung

Bei der Aufnahme von Krediten bezieht sich der Sollzins auf die reine Verzinsung des Darlehens. Darin sind die aufkommenden Nebenkosten noch nicht enthalten. Dazu gehören unter anderem die Gebühren für die Vermittlung und Verwaltung, welche die Kreditinstitute erheben. Deshalb handelt es sich beim Sollzins um einen Nettozins, der in der Regel etwas geringer als der Effektivzins ist. Wenn Sie einen Kreditvergleich durchführen, ist der Effektivzins besonders wichtig. Dieser effektive Jahreszins zeigt Ihnen einen realistischen Überblick über die wirklich anfallenden Kosten bei der Baufinanzierung. Er beinhaltet die Nebenkosten inklusive der Verwaltungsgebühren, welche die Banken erheben. Deswegen handelt es sich beim Effektivzins um einen Bruttozins. Aus diesem Grund sollten Sie beim Kreditvergleich stets den effektiven Jahreszins im Auge behalten.

Baufinanzierung für den Immobilienkauf

Im letzten Jahrzehnt sind die Preise für Immobilien stark angestiegen, während die Mieten für Wohnungen und Häuser bezahlbar waren. Wer damals eine Immobilie kaufen wollte, brauchte dafür eine hohe Kreditsumme. Dagegen sinken die Preise für Immobilien seit einiger Zeit wieder, währen die Mieten beständig steigen. Aus diesem Grund überlegen es sich immer mehr Bürger, den Schritt zum Immobilienkauf zu wagen. Zwar müssen Sie momentan mit einem höheren Zinssatz rechnen, aber dafür sind die Kaufpreise für Immobilien deutlich niedriger. Generell führt der Anstieg bei den Bauzinsen so gut wie immer zu geringeren Immobilienpreisen, weil sich dadurch die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen verringert. Deswegen führt die aktuelle Entwicklung nicht nur zu negativen Tendenzen, sondern bringt auch neue Chancen. Auf diese Weise können Sie eine Immobilie weitaus günstiger erwerben. Mit einem vorteilhaften Baukredit kann das neue Eigenheim zeitnah erworben werden. Zahlreiche Kreditnehmer haben in der Vergangenheit eine sehr günstige Baufinanzierung für den Immobilienkauf abgeschlossen; allerdings läuft die Zinsbindung dieser Baukredite gegenwärtig aus. In diesem Fall ist eine teure Anschlussfinanzierung notwendig, welche sich viele Kreditnehmer nicht mehr leisten können. Als Folge müssen sie das Eigenheim verkaufen. So können Kaufwillige den Traum vom Eigenheim günstiger umsetzen.

Prognose für die Entwicklung der Bauzinsen

Wie sich die Bauzinsen in den nächsten Jahren entwickeln, kann niemand genau vorhersagen. Sie können sowohl weiterhin recht niedrig bleiben oder es gibt bald erneute Zinserhöhungen. Jedoch hängen davon wichtige Entscheidungen bei der Kreditaufnahme ab, wie zum Beispiel die Dauer der ausgewählten Zinsbindung. Deswegen sollten Sie sich beim Kreditvergleich mit den ausschlaggebenden Indikatoren für die Zinsentwicklung auseinandersetzen. So gibt der Leitzins der EZB eine gewisse Tendenz vor und lässt sich über die Jahre hinweg analysieren. Da dabei seit einigen Jahren fallende Zinsen zu beobachten sind, zeigt sich diese Entwicklung positiv. Aus diesem Grund sind im Moment keine gravierenden Zinserhöhungen zu befürchten. Vielmehr stagnieren die Baufinanzierungen auf einem moderaten Zinsniveau, sodass die Kosten überschaubar bleiben.

Bonität nachhaltig verbessern

Wer eine schlechte Bonität hat, geht mit einem höheren Finanzierungsrisiko einher. Deswegen ist es durchaus sinnvoll, die persönliche Bonität zu optimieren. So signalisieren Sie der Bank, dass Sie ein geeigneter Kandidat für einen Baukredit sind. Im Anschluss fallen die vom Kreditinstitut verlangten Zinsen deutlich niedriger aus. Eine Verbesserung bei der Bonität erreichen Sie durch die folgenden Vorgehensweisen:

  • Rechnungen stets pünktlich bezahlen
  • Keine Abmahnungen riskieren
  • Ungenutzte Girokonten schließen
  • Nicht mehr benötigte Kreditkarten kündigen

Verwendungszweck genau angeben

Kreditinstitute wissen gerne für welchen Zweck die Antragssteller den Kredit verwenden wollen. Wer keine genauen Angaben macht, riskiert höhere Bauzinsen. Gute Beispiele für einen überzeugenden Verwendungszweck sind Bauprojekte in einer begehrten Lage, die mit einer hohen Nachfrage bei Käufern einhergehen. So liegen den Banken genaue Daten zu den Gefahren vor, welche mit der Baufinanzierung in Erscheinung treten. Wenn es doch einmal zu einer Zahlungsunfähigkeit kommen sollte, dient das Bauprojekt als solide Sicherheit und lässt sich einfach verkaufen. Basierend auf dieser Einschätzung gewährt Ihnen die Bank niedrigere Zinsen.

Sicherheiten bei der Baufinanzierung einbringen

Basierend auf bereits vorhandenen Sicherheiten können Sie ebenfalls das Risiko für die Kreditinstitute und gleichzeitig den Sollzins senken. Dazu gehören unter anderem:

  • Andere Immobilien
  • Lebensversicherung
  • Sparguthaben
  • Wertpapiere

Fazit

Basierend auf dem aktuellen Zinsniveau sollten Sie einen detaillierten Zinsvergleich durchführen und am besten einen Baukredit mit einer längeren Zinsbindung auswählen. So erhalten Sie mehr Sicherheit bei der Planung von Bauprojekten und verringern gleichzeitig das Risiko von folgenschweren Änderungen bei den Bauzinsen.