Philophon
Ideen für einen neuen Konzertsaal gibt es zahlreiche - gute und schlechte. Auch im weiterführenden Kontext wurde vieles erdacht. Neubau, Umbau, two in one, Marstall upcycle etcetera.
Wir wollen kein Gebäude entwerfen oder uns mit einer weiteren Konzertsaallösung aus dem Fenster lehnen – uns interessiert vielmehr, wie man klassische Musik unters Volk bringt, zu den Menschen, in den Stadtraum. Wie kann man die Philharmonie, die Liebe zur Musik auslösen und mit welchen Mitteln können wir im Falle einer notwendigen Zwischenlösung (Umbau / Aufbau Gasteig etc.) die Bevölkerung einbinden.
Uns interessiert auch, was die Musik eines Orchesters ausmacht - wie sich die Bestandteile zu einem Ganzen fügen. welchen Ort braucht es dazu? Etwas Gebautes oder vielleicht eine ganz andere Übersetzung? Unsere temporäre Zwischenlösung, das Philophon funktioniert wie folgt.
Wir lösen das Orchester in seine Bestandteile auf. Der einzelne Musiker / Künstler wird zum Medium, Musik und Kunst im öffentlichen Raum zugänglich zu machen. An verschiedenen interessanten, urbanen Standorten, sozialen Treffpunkten lassen wir einzelne Musiker gleichzeitig spielen.
Ein räumlicher Verstärker transportiert, verstärkt und markiert das schaffen. im Körper des Verstärkers wird das Live-Spiel eines jeden Musikers mit den Passagen der übrigen Musiker zusammengefügt. Der Gast oder Zuhörer kann seinen Kopf in einen Ausschnitt auf der Rückseite des Philophons stecken. In diesem 'Soundraum', der die Geräusche der Umgebung ausblendet, kann er in Ruhe das gesamte Musikerlebnis erfahren.
Oder er genießt einfach nur das Solo eines Musikers live.
Der räumliche Verstärker, das Philophon hat zwei Funktionen. Zum einen markiert es das Szenario und transportiert durch seine räumliche und gestalterische Unverwechselbarkeit das Ereignis immer wieder aufs Neue. Zum anderen kanalisiert es den Sound und erzeugt unterschiedliche Klangerlebnisse, je nach dem aus welcher Perspektive der Zuhörer teilnimmt.