Zeitgenössische Architektur in Bayern

GAM open 2010


Podiumsdiskussion
(v.l.n.r.) Florian Semmler, ap35 (Moderator), Architect RIBA Martin
Murphy, Prof. Carlo Baumschlager Dipl.-Ing. Alexander Rieck, Prof.
Dr. Harald Pechlaner, Dipl.-Ing. (FH) Achim Kammerer, Dipl.-Ing. (FH)
Veronika Kammerer, Hannes Mayer, archithese (Moderator)
 

Spaß hatte man auf jeden Fall auf der Piste...
 

GAM open 2010 und 2. Hotelarchitekturkongress ‘5 Sterne Deluxe'

Rund 145 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien trafen am letzten Wochenende in Hirschegg ein. Zum zweiten Mal fand vor der Meisterschaft der Hotelarchitekturkongress "5 Sterne Deluxe" statt.

Internationale Referenten sprachen über Hotelkonzepte, die sich in einem kreativen Prozess zwischen Architekt, Bauherr und Investor als erfolgreiche Produkte in der Hotellerie etablierten:
Dipl.-Ing. (FH) Veronika Kammerer & Dipl.-Ing. (FH) Achim Kammerer, studio lot, München; Dipl.-Ing. Alexander Rieck, IAO Fraunhofer Institut Stuttgart; Prof. Dr. Harald Pechlaner, Lehrstuhl Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt; Nicole Büsing & Heiko Klaas, Kunstjournalisten, Hamburg; Corinna Kretschmar-Joehnk & Peter Joehnk, JOI Design, Hamburg; Architect RIBA Martin Murphy, Störmer Murphy and Partners, Hamburg; Prof. Carlo Baumschlager, Baumschlager & Eberle Architekten, Lochau.

Sechs Vorträge und drei Breakout Sessions gaben einen Einblick in das Geheimnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Anschließend konnten 75 Architekten am Donnerstagabend nach einer bequemen Bergfahrt mit der Nebelhornbahnzu einer urigen Hütte zum Kässpatzen-Essen. Auf Schlitten fuhren sie mit rasanter Fahrt durch eine sternenklare Nacht und auf Neuschnee zurück ins Tal.

Freitag und Samstag standen im Zeichen des sportlichen Wettkampfs im Ski- und Snowboardslalom. Am Freitag hatten alle Teilnehmer die Gelegenheit bei einem freien Training ein Gefühl für die Rennstrecke zu bekommen. Am Freitagnachmittag begann es zu schneien und wir waren froh, dass die Gäste, die erst am Freitag anreisten es überhaupt bis ins Walserhaus schafften. Thomas Greiser (vorher Velux, jetzt Trilux) verpasste bei der schlechten Sicht die Ausfahrt und fuhr bis Bregenz und zwei von der Presse blieben in Riezlern am steilen Hang mit dem Auto im Schnee stecken. Gut, dass das Kleinwalsertal zur GAM-open von jungen Architekten wimmelt, die einem aus solchen Situationen helfen. Danke Alexander Giker.

In der Nacht schneite es durch und am Morgen hatte es 50cm Neuschnee. Der Start der Rennläufe erfolgte bei bewölktem Himmel und Schneefall in der Ifoly-Olympia-Abfahrt im Skigebiet Ifen. Als Erstes stürzten sich die Damen auf Snowboards und Ski die 300 Meter lange herausfordernde Piste hinunter. Von insgesamt vier teilnehmenden Snowboarderinnen gewann Ramona Schröder (Mattes Sekiguchi Architekten, Heilbronn) vor Nicole Klein (Fl!nk Architekten, Berlin) und Ari Bolk (Bergfest.at Design, Hamburg). Bei den Ski Damen siegte Daniela Küspert (Egg and Dart Design Corporation, München) vor Bettina Klein (Alpstein Architekten, Immenstadt) und Christina Barzen (Schneider & Schumacher, Frankfurt).

Anschließend folgten die Männer. Bei den Snowboard-Herren belegte Michael Mackenrodt (Archiscape, Berlin) den ersten Platz, gefolgt von Thomas Elsner (XAL GmbH, München) und Agilolf Bachner (Merz Objektbau, Aalen). Die Ski-Herren fuhren ebenfalls Spitzenzeiten heraus. Es gewann Jannis Merz (Merz Objektbau, Aalen) vor Felix Schädler (Alpstein Architekten, Immenstadt) und auf den dritten Platz landete Johannes Hummel (Alpstein Architekten, Immenstadt). Den flotten 18. Platz belegte Detlef Steigert von Object Carpet!

Mit dem sehr guten Abschneiden in allen vier Disziplinen, konnte sich das Team Alpstein aus Immenstadt mit knapp 4 Sekunden Vorsprung den Sieg in der Büromeisterschaft sichern. Die folgenden Plätze wurden von den Assoziierten aus der Tiefe des Raumes aus München und Merz Objektbau aus Aalen belegt.

Am Zieleinlauf war wieder das GAM-open-Zelt aufgebaut, wo man sich mittags zur heissen Graphisoft-Gulasch-Suppe (Graphisoft expandiert nach Software und Wein nun auch in den Lebensmittelsektor) traf. Stefan Stauder (VOLA) machte probeweise mit den Pelzhandschuhen von Sabine Mahl (Siedle) den Cheer- (oder Ski-) Leader und Jürgen Paul (Baunetz) hatte bereits vor dem Rennen einige Blessuren im Gesicht. Kamen die vom Aprés Ski am Vortag?

Abends wurden die Meisterschaften mit der offiziellen Welcome-Lounge im Walserhaus in Hirschegg eröffnet bzw. am Samstagabend die Sieger prämiert. Nach dem Essen (vom "Schwäbische Buffet", so Mario Probst (Merten)) und dem offiziellen Teil schaute man sich die Ausstellung der Sponsoren an und unterhielt sich mit den Herstellern über Qualität und Einsatzmöglichkeiten ihrer Produkte. Das Südtiroler Unternehmen Höller KG machte sich mit Käsewürfeln und frisch geschnittenem Speck sehr beliebt, bei Objekt Carpet gab's sogar Schampus.

Später ging es dann in die eigens eingerichtete "Blackbox" - ein aufwendig vom Saal abgetrennter Raum, der, in komplett schwarz dekoriert, zum Klein-Club umfunktioniert worden war. Hier lief Pfetschi zu gewohnter spätnächtlicher Höchstform auf. Entweder war er in einem früheren Leben Robinsonclubchefanimateur oder DSDS-Gewinner (worauf seine goldenen Turnschuhe eher schliessen lassen). Am Mikro gibt er alles, egal, ob tags auf der Piste oder abends in der Disco. Das führt regelmäßig zu wilden Tanzekstasen und schweren Vollräuschen, die die Rennteilnehmer am nächsten Tag meist bereuen. Gegen Mittag begeneten einem durchaus einige kreidebleiche Feierleichen auf der Piste...

Aber das gehört dazu und die GAM wären nicht die GAM, wenn das Feiern zu kurz käme...

Regine Geibel