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Team Agropolis (Mitte) mit Dina Straße (links) und Prof.Dr.(I) Elisabeth Merk und Oberbürgermeister Ude |
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Modul Agropolis |
Rund 200 Gäste fanden sich am Mittwochabend ein, um die Siegerprojekte, aber auch alle weiteren Teilnehmer, zu begutachten. Nach einer kurzen Begrüßung von Herrn Ude erhielten die Teilnehmer ihre Preise.
Den ersten Preis im Wert von 4.000 € erhielt das Team Agropolis mit seinem Beitrag Agropolis München: Damit wird eine „metropolitane Nahrungsstrategie" für München entworfen. Kern dieser Strategie ist die Förderung von Eigenanbau und ein nachhaltiger Umgang mit der Ressource Boden zur Steigerung der urbanen Lebensqualität in der Stadt - Ernten als Teil des täglichen Lebens.
Als Modellprojekt schlägt das Team die Errichtung eines Agrikulturparks im Stadtentwicklungsgebiet Freiham vor - ein Bildungs-, Versuchs- und Vermittlungszentrum für ökologische Landwirtschaft wird in das bis 2030 zu entwickelnde Stadtquartier integriert. Von Freiham aus transportiert dann zukünftig die „Viktualientram" frisch produzierte und regional angebaute Lebensmittel bis in die Innenstadt. Zusätzlich werden über die Stadt verteilte und selbst verwaltete „Grüne Räume" auf Rest- und Brachflächen für die urbane Landwirtschaft umfunktioniert und nutzbar gemacht.
Aus Sicht der Jury überzeugt der Beitrag sowohl in der Analyse und Recherche, der intensiven Auseinandersetzung mit der Stadt als auch in der Präsentation und Darstellung der Maßnahmen.
Den zweiten Preis im Wert von 2.500 € erhielt das Teamwerk mit dem Beitrag „New Muh: New Munich Urban Housing": Das Team beschäftigt sich in seiner Arbeit mit so genannten „infrastrukturell bedingten Restflächen" - Verkehrsinseln und -knoten, Abstandsgrün und sonstigem „Straßenbegleitgrün". Im Rahmen des Wettbewerbs entwickelte das Team eine Untersuchungs- und Bewertungsmethode, um ca. sieben Millionen Quadratmeter Brachflächen hinsichtlich ihrer Eignung für eine zukünftige Nutzung zu kategorisieren und zu analysieren. Außerdem skizzierten die jungen Architekten erste Ideen in Form von Typologien für eine mögliche Bebauung an sechs exemplarisch ausgesuchten Standorten.
Der Beitrag überzeugte die Jury vor allem durch die Qualität der Systematik der Analyse infrastrukturell bedingter Restflächen. Der Beitrag zeigt ein enormes Entwicklungspotenzial für Münchens Stadt und -planung auf.
Eine Lobende Erwähnung erhielt das Team Tourette mit ihrer Arbeit Whitespot. Das Team schlägt mit seinem Beitrag ein Konzept für die Einrichtung einer Raumagentur „Whitespot" vor. Whitespot versteht sich als Initiative für kulturelles und soziales Engagement in temporär freien, ungenutzten Immobilien und Brachflächen.
Positiv hervorzuheben ist aus Sicht der Jury vor allem der erweiterte Fokus von künstlerischen hin zu nachbarschaftlichen Nutzungsaktivitäten. Auch die Konzentration auf die Mikroebene, auf kurzfristige Nutzungen, bietet gute Ansätze zur Weiterentwicklung des Agenturmodells.
Im Anschluss daran konnte man sich bei Bier, Wein und Brezn mit den Teilnehmern und Jurymitgliedern unterhalten. Im Obergeschoss wurden die Arbeiten der Finalisten ausgestellt, sodass man sich diese in Ruhe ansehen und auch kommentieren, „bebauen" oder einfach nur ansehen konnte. Alle weiteren Einreichungen sowie die Erklärung und Idee zu Open Scale finden sich im Erdgeschoss.
Diejenigen, die die Ausstellungseröffnung verpasst haben, sollten einen Besuch der Ausstellung bis zum 17. Dezember im WohnForum nachholen!
Maja Mijatovic