Zeitgenössische Architektur in Bayern

Interview mit Charles Schumann

Interview mit Charles Schumann
BE URBAN: Herr Schumann, was bedeutet Architektur für Sie persönlich?
Charles Schumann: Mein Interesse an dieser Veranstaltung ist rein persönlich, ich bin sicherlich kein Experte zum Thema. Aber Architektur interessiert mich grundsätzlich und ich kenne mich ein bisschen aus, was Architekten anbelangt.

Welchen Stil bevorzugen Sie privat?

Einfach. So wie die Bar ist, so lebe ich auch. Ich lebe fast zu puristisch. Wenn ich jetzt noch mal umziehe, überlege ich, ob ich das letzte Drittel meines Lebens weiter so verbringen werde. Das weiß ich noch nicht.

Sie wollen umziehen?

Ich rede ja schon ständig, seit über 20 Jahren davon, dass ich weggehe. Vielleicht schaffe ich's ja mal.

Wohin?

Ans Meer, irgendwo ans Wasser.

Was hindert Sie?

Naja, jetzt sind wir ja vor einiger Zeit mit der Bar umgezogen und ich denke jetzt, solange ich da bin, muss ich da auch ein Auge drauf werfen. Das kann man entweder ganz oder gar nicht.

Würde dieser Traum vom Weggehen auch ein eigenes Haus beinhalten?

Eigentlich nicht, aber wenn, dann müsste ich mir schon wirklich überlegen, wo. Eher ein Stadthaus. Ich würde mir kein Haus bauen irgendwo auf dem Land. Beim Stadthaus bin ich der Meinung, dass ich etwas Passendes finden würde, das ich so umgestalten kann, wie ich es haben will.

Und dann also nicht mehr ganz so puristisch?

Schon einfach. Es ist halt immer so, das ist ja auch das Problem der Architekten, dass die Häuser innen immer anders aussehen, als ambitionierte Architekten sich das bei der Planung gedacht haben. Drum gehen die auch immer daher und fotografieren es, bevor es bewohnt wird - weil es dann eben nicht mehr so aussieht, wie sie es sich vorgestellt haben.

Was halten Sie von der Tendenz - die ja gerade in München auch sehr aktuell ist durch beispielsweise den Umbau des alten Thalkirchner Arbeitsamts, das gleich bezugsfertig von Phillipe Starck fix und fertig eingerichtet umgestaltet wird - das Gesamtpaket samt Inneneinrichtung auf den Markt zu bringen?

Ich weiß nicht, ob sich das durchsetzen wird. Es gibt, glaube ich, immer mehr Wohnungen oder Wohnräume, die so gebaut werden, dass zwar alles da ist, aber eingerichtet wird's dann doch von den Menschen. Das lebt ja dann nicht. Sonst könnte man ja gleich ins Hotel gehen. Das wäre allerdings auch noch eine Überlegung - wenn ich alleine bin, gleich ins Hotel zu ziehen.

Was ja auch schon viele große Geister vor Ihnen getan haben...

Schon, wenn's auch leider ein bisschen teuer wäre auf die Dauer...

Vielen Dank für das Gespräch.