Alex Trommler ist ein bildender Künstler, der mit skulptural bearbeitetem Glas und präziser Metallverarbeitung arbeitet.
Er studierte von 2002 bis 2006 an der Alfred University im Bundesstaat New York – einer Hochschule mit starkem Bezug zur Bauhaus-Tradition. In seiner künstlerischen Praxis kombiniert er verschiedenste Materialien und Techniken, um mit der Fließfähigkeit und Festigkeit sowie der Optik und dem Volumen von Glas zu experimentieren.
Geboren 1984 in Philadelphia (USA), erwarb er 2012 seinen Master of Fine Arts an der Southern Illinois University. Seitdem hat er Glaskunst-Studios im ganzen Land mit aufgebaut, neue Lehrpläne für das Art Institute of Chicago entwickelt und an renommierten Institutionen wie der Pilchuck Glass School und dem Corning Museum of Glass unterrichtet.
Seit 2018 lebt und arbeitet er in München, wo er als Projektleiter bei der auf großformatige Kunst im öffentlichen Raum spezialisierten Mayerschen Hofkunstanstalt GmbH - Mayer of Munich tätig ist.
Fictional Technologies: Themen und Ästhetik
Die Werkreihe „Fictional Technologies" präsentiert skulpturale Arbeiten, die Kunst und Technologie in der Form scheinbar wissenschaftlicher Instrumente miteinander verbinden. Diese Objekte vereinen ästhetische und mechanische Gestaltungselemente und werden wie museale Exponate von historischer Bedeutung inszeniert. Sie suggerieren konkrete Funktionen und sind mit klar formulierten, jedoch zweifelhaften Beschreibungen versehen.
Durch ihre historische Aura laden sie Betrachter dazu ein, die Verbindungen zwischen Kunst, Wissenschaft und Technik zu hinterfragen.
Die museale Anmutung der Objekte regt zur Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen und technologischen Praktiken vergangener Epochen an. Diese Reflexion wird jedoch stets von der ästhetischen Wirkung der Arbeiten überlagert – was Raum für Ironie und spielerisches Vergnügen schafft.
In ihrer sorgfältigen Ausführung erinnern die Skulpturen an authentische Forschungsinstitutionen und Erfinder früherer Jahrhunderte, die mit wagemutiger Vorstellungskraft technische Geräte entwickelten, um die Natur zu erforschen.
Die begleitenden Texte erweitern den wissenschaftlich-technischen Diskurs, der die Entstehung solcher „Instrumente" angestoßen haben könnte. Sie bilden eine ästhetisch motivierte Grundlage für zeitgenössische Reflexionen über analoge Technologien.
In der Balance zwischen spielerischer Entdeckung und nüchterner Wissenschaftlichkeit entsteht ein Spannungsfeld zwischen Präzision und Abstraktion – ein zentraler Aspekt der künstlerischen Auseinandersetzung dieser Werkreihe.
Die Entwicklung der Serie
Seit langem erkunde ich die Optionen für das Widerspiel von Glas und Metall bei der Skulptur. Sie führen unweigerlich in das Gebiet der Technik und ihrer inspirierenden und assoziierenden Handhabung innerhalb eines ästhetischen Objekts. Auf diesem Weg habe ich das Konzept der Fictional Technologies entwickelt, bei dem das Glasgebilde in seiner Einbettung in ein frei konstruiertes Metallgehäuse wie ein neues — oder altes — technisches Instrument erfahrbar wird: inspirierend als eine bisher unbekannte Manifestation des Widerspiels von Glas und Technik. Die Inspiration wird von der beigefügten ironisch- wissenschaftlichen Erklärung des Objekts in ungewohnte Bahnen gelenkt.
Die ersten Skulpturen aus der Serie Fictional Technologies entstanden während meines Masterstudiums der Glas- und Bildhauerei an der Southern Illinois University im Jahr 2010. Die erste Ausstellung von entwickelten Fictional Technologies Objekte fand dann 2015 in Chicago in der Firehouse Galerie statt. Sie brachte mir weitere Ermutigung und die Anregung, dieses Konzept in größerem Rahmen weiterzuentwickeln. In den letzten zwei Jahren habe ich mit einem Maschinenbauer in München und einem Silberschmied in Augsburg zusammengearbeitet, die mir weitere Anregungen für Präzision und historische Patina geben könnten, um meine Vision einer echten Interaktion zwischen Glas und Metall zu ermöglichen.
Diese Objekte stammen aus der Faszination mit kulturellen Technologien in diversen Ländern und Zeiten. Bei der Forschung in Museen und Katalogen schaue ich genau auf die spezifische Materialität verschiedener Zeitalter, die ich dann bei der Konstruktion meiner Skulpturen mit Humor interpretiere. Ziel ist, mit diesen überraschenden und nicht sofort entzifferbaren Glas-Metallobjekten die Phantasie der Betrachter in Bewegung zu setzen; der ironisch-wissenschaftlich erklärende Text wirkt als Stimulans eines unvorgreiflichen ästhetischen und zugleich technisch praktikablen Erlebnisses.
Ausstellungsdaten
Öffentliche Vernissage
Fr., 29.08.2025 | 19.00 - 22.00
Sa., 30.08.2025 | 15.00 - 18.00
Eintritt: frei, keine Einladung erforderlich
Ausstellungsdauer: 26.09.2025
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Ausstellungsort
Galerie Gerhard Grabsdorf
Kunst im ❤️ Münchens
Aventinstr. 10
80469 München
Öffnungszeiten
Do. 15.00 – 18.00 Uhr
Sa. 15.00 – 18.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Weitere Infos unter https://www.grabsdorf.de/atft