Zeitgenössische Architektur in Bayern

CampusRO erhält wichtige Auszeichnung

Preisgekrönt – Studentenquartier CampusRO in Rosenheim im Rahmen der BAU München 2023 mit dem internationalen Balthasar-Neumann-Preis ausgezeichnet

Nachhaltig – Holzhybrid-Bauweise, recyceltes Baumaterial und Ökostrom machen das Projekt zu einem Musterbeispiel für ökologisches Bauen und Betreiben eines Wohnquartiers

Innovativ – Jury lobt neben dem innovativen Entwurf der ACMS Architekten die beispielhafte integrale Planungsleistung, die im Holzsystembau eine wichtige Rolle spielt

 Mit dem CampusRO steht in Rosenheim das nachhaltigste Studentenwohnquartier Deutschlands. Im Rahmen der BAU 2023 wurde das innovative Holzbauprojekt jetzt mit dem renommierten "Balthasar-Neumann-Preis" ausgezeichnet. Die Jury lobte neben dem innovativen Entwurf der ACMS Architekten die beispielhafte integrale Planungsleistung, die im Holzsystembau eine wichtige Rolle spielt.

Preis für Architektur und Ingenieurleistungen

Mit dem europäischen Preis für Architektur und Ingenieurleistungen zeichnen die DBZ Deutsche Bauzeitschrift, der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. (BDB) Fachplanerteams aus, die mit beispielgebenden integralen Planungsleistungen zentrale Zukunftsfragen im Bauen beantworten.

Die Jury würdigte im CampusRO insbesondere das kommunikative Miteinander des studentischen Wohnens und die gesamtheitliche Herangehensweise in Planung und Umsetzung des Projekts.

Durch Holzhybrid-Bauweise und Verwendung von recyceltem Altmaterial konnte der CO2-Fußabdruck des CampusRO um mehr als 50 Prozent reduziert werden. Seinen Ökostrom bezieht das Quartier aus der eigenen 500 Module umfassenden Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher. Mit ressourcenschonend errichteten Apartments und WGs, Sharing- und Networking-Angeboten vom Fitnessraum über die Showküche und Lounges bis zur grandiosen Aussicht vom Rooftop auf die umliegenden Berge bietet CampusRO alles, was das Studierendenherz begehrt.

„Eine nachhaltige Planungs- und Baukultur, die durch integrale Zusammenarbeit das gebaute Ergebnis auf vielfältige Art und Weise optimiert und damit auf unterschiedlichen Handlungsebenen zu hoher Qualität führt, sollte heutzutage von allen Planenden und Bauenden verfolgt werden." — Jutta Albus, Vorsitzende der Jury des Balthasar-Neumann-Preises.

"Für ein "sofortiges Umdenken und alternative Herangehensweisen", sei es notwendig, konventionelle Wege zu verlassen. Auch die soziale Nachhaltigkeit des CampusRO ist nach Ansicht der Jury besonders preiswürdig. Die Campusanlage schaffe "durch ihre bauliche Gliederung eine neue Qualität für den Ort, der durch differenzierte Kommunikations- und Aufenthaltsorte einen hohen Mehrwert bedeutet", so Albus.

Architekt Schlüter bestätigte im Rahmen der Preisverleihung die gestiegene Kompexität beim Planen und Bauen. Umso wichtiger sei die frühzeitige, vertrauensvolle und interdisziplinäre Zusammenarbeit, wie sie im CampusRO beispielhaft praktiziert wurde: "Bauen ist wahnsinnig kompliziet geworden, wenn man das nicht wirklich integral und gemeinsam macht, kann man diese Qualität nicht erreichen", betont Schlüter.

Leidenschaft für Holzbau

In seiner Dankesrede hob ECKPFEILER-Geschäftsführer Wolfgang Bogner die Leidenschaft des gesamten Teams für den Baustoff Holz hervor: "Wir haben hier viel Herzblut reingesteckt", betonte er bei der Preisverleihung. Als Projektentwickler trage man eine besondere Verantwortung für kommende Generationen. "Engagement für Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und die Verwendung nachhaltiger Baustoffe sind für uns selbstverständlich. Mit diesem außergewöhnlichen Projekt in Rosenheim haben wir gezeigt, wie eine partnerschaftliche Kooperation besonders fruchtbar ist und welche besondere Bedeutung der Werkstoff Holz für die Zukunft des Bauens haben kann", so Bogner.

Für die Gebäude nach Effizienzhausstandard KfW 40+, die sich architektonisch, technisch und ökologisch auf dem neuesten Stand sind, wurden insgesamt 1.800 Kubikmeter Holz verbaut. Die Bäume stammen aus der Region aus zertifiziert nachhaltiger Waldbewirtschaftung.

„Der Einsatz dieses nachwachsenden und CO2-neutralen Rohstoffs in der Holzstadt Rosenheim war für uns von Beginn an ein wichtiges Anliegen. Gemeinsam mit der Technischen Hochschule Rosenheim, der Stadt Rosenheim und der Unterstützung der Student:innen hatten wir von Beginn an die Vision, ein Wohnquartier mit Vorbildfunktion zu schaffen, das für die prägende Zeit des Studiums ein inspirierender Ort ist und mehr bietet als nur ein Dach über dem Kopf. Die heutige Auszeichnung mit dem "Balthasar Neumann Preis" ist eine große Ehre und Bestätigung für uns", erklärt Prof. Peter M. Astner.