Zeitgenössische Architektur in Bayern

Werkzeug der Erinnerung

Nachbau des Turms der Garnisonkirche (hier noch eingerüstet) steht unmittelbar neben dem als Kunst- und Kreativhaus genutzten ehemaligen Rechenzentrum an der Breiten Straße im Zentrum von Potsdam   © Kristina Tschesch, Januar 2022 Nachbau des Turms der Garnisonkirche (hier noch eingerüstet) steht unmittelbar neben dem als Kunst- und Kreativhaus genutzten ehemaligen Rechenzentrum an der Breiten Straße im Zentrum von Potsdam © Kristina Tschesch, Januar 2022

Neue Veranstaltungsreihe des BDA zur Erinnerungskultur

BDA Kamingespräch – Architektur als Werkzeug der Erinnerung

Geschichte entsteht in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit. Sie ändert sich mit dem Kommen und Gehen derer, die erinnern. Das Erinnern muss von jeder Generation immer wieder neu gedacht werden. Was die Architektur für unsere Erinnerungskultur bedeutet, dem geht der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) Kreisverband München-Oberbayern in einer neuen Reihe von Abendveranstaltungen nach. Den Auftakt macht am 26. September 2022 um 19:00 Uhr Philipp Oswalt.

1. Kamingespräch /

Philipp Oswalt: Garnisonskirche Potsdam versus Rechenzentrum – Architektur als Geschichtspolitik

Moderation: Robert Rechenauer, Vorstandsmitglied BDA Kreisverband München-Oberbayern

Kaum ein bauliches Symbol steht so sehr für die Konflikte und Abgründe deutscher Geschichte wie die Garnisonkirche Potsdam und ihr Gegenbau, das 1972 fertiggestellte Rechenzentrum. Mit dem Abriss der im Krieg ausgebrannten Kirchenruine im Jahr 1968 hat hier eine geschichts- und identitätspolitische Auseinandersetzung eingesetzt, die mit architektonischen Mitteln ausgetragen wurde und wird. Soll wie geplant das Rechenzentrum abgerissen und die Kirche ganz wieder aufgebaut werden? Was bedeutet es, dass das Wiederaufbauprojekt aus rechtsradikalen Kreisen initiiert wurde? Welche Bedeutungen transportiert der originalgetreue Wiederaufbau der Militärkirche? Soll hier preußischer und deutscher Angriffskriege, Kriegsverbrechen und Völkermorde gedacht werden oder der DDR-Diktatur und dem kulturellen Erbe Preußens? Geht es um die Schönheit des Stadtbildes oder die Lesbarkeit historischer Brüche?

Montag, 26.09.2022, 19:00 Uhr

Ort: BDA Geschäftsstelle, Türkenstraße 34, 80333 München

Eintritt frei

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