Zeitgenössische Architektur in Bayern

Jetzt wird's persönlich, liebe IFUB*s...

In unserer kleinen Fragerunde stellen wir den „Menschen hinter dem Planer" vor. Im Kurzinterview beantwortet heute das gesamte Team des Büros IFUB* unsere Fragen. 

Die Personen auf dem Foto v.l.n.r:
Marco Bross, M.A. Fachrichtung Architektur und Eisbachsurfer, Büro München
Johannes Krohne, Institutsgründer, Geschäftsführer, Gesellschafter, Architekt und Freund guten Essens, Büro Berlin
Verena Limmer-Mahrous, Studio Managerin und Freizeit-Flaneuse, Büro München
Clemens Gritl, Architekt und Brutalismuskünstler, Büro Berlin
Bernhard Kurz, Institutsgründer, Geschäftsführer, Gesellschafter, Architekt und Gemeinwohlaktivist, Büro München
Cäcilia Halbgewachs, Werkstudentin und Zirkusdirektorin, Büro München
Mikus Druviņš, Architekt und (Schönwetter-)Segler, Büro Berlin

Meine größte berufliche Herausforderung bisher war/ist...

BK: keinen Sondermüll (Styropor, Mineralwolle, Klebstoffe etc.) mehr zu bauen.
JK: immer kleinere aber funktionierende Grundrisse zu entwickeln
CG: Detailplanung...damit es am Ende so aussieht, wie der ursprüngliche Entwurfsgedanke
MD: Gute Gedanken entgegen dem Widerstand der auf systematischer Gewohnheit gegründeten Baustellenrealität umzusetzen
MB: der Schritt vom Studium in die Berufswelt
CH: mich erstmal in den Architekturberuf einzufinden.
VLM: mich immer wieder in neuen Sparten einzuleben. Gleichzeitig auch mit das Beste.

Um mir mehr freie Zeit zu schaffen, versuche ich...

BK: jeden Tag früh nach Hause zu gehen.
JK: schaffe ich ganz gut.
CG: möglichst konzentriert ohne Ablenkung zu arbeiten
MD: mehr zu hinterfragen, was wirklich notwendig ist.
MB: mich auf das wirklich notwendige zu konzentrieren.
CH: meinen Hobbys zu regelmäßigen Zeiten nachzugehen.
VLM: alles zu seiner Zeit zu machen.

Wenn ich Zeit habe, gehe ich gern ins...

BK: zum bouldern oder in die Natur.
JK: in die Natur, ins Theater, Essen
CG: zum Rennradfahren.
MD: Theater, raus aufs Meer oder auf ein gutes Bier.
MB: Freie und einer Outdoor Aktivität nach.
CH: wandern, zelten oder ins Theater.
VLM: Draußen spazieren und flanieren.

Wenn ich nicht Architekt geworden wäre, wäre ich jetzt...

BK: Besitzer einer Fahrradreparaturwerkstatt.
JK: Aufgussmeister, Koch oder Physiker
CG: Betonbaumeister
MD: schwierige Frage. Vielleicht Historiker?
MB: schwierige Frage, da gab es viele Richtungen in die es mich gezogen hatte, vllt. Chemiker
CH: Schreinerin oder Geographin.
VLM: Gut, dass sich meine Kolleg*innen entschieden haben Architekt*innen zu werden. Office Management beim IFUB* ist nämlich eine herrliche Aufgabe.

Die zweitwichtigste Sparte der Kunst ist für mich...

BK: die Literatur.
JK: was ist denn die wichtigste?
CG: egal, Hauptsache brutalistisch
MD: Für mich gibt es keine wichtigste Sparte. Jede Kunstform, die Dinge in Frage stellt oder vielleicht auch einfach nur gut aussieht, ist wichtig.
MB: ist das Kunst oder kann das weg? - Jede Kunstform.
CH: Eine Hierarchie unter Kunstsparten gibt es für mich nicht.
VLM: Malerei und Fotografie

Die größte Bauherrensünde ist...

BK: mehr Fläche über höhere Qualität zu setzen.
JK: nur an die nächsten 5 Jahre zu denken
CG: W D V S
MD: Sich selber schlauer zu machen als man ist.
MB: nicht offen für einen Diskurs zu sein.
CH: unnötig viel Boden zu versiegeln.
VLM: keine neuen Wege in Betracht zu ziehen.

Das wegweisendste Gebäude in der Geschichte der Architektur ist für mich...

BK: alte Bauernhäuser - regional, einfach und kreislaufgerecht gebaute Vorbilder
JK: mein Wunsch: der nordische Pavillon in Venedig von Sverre Fehn als Holzbau. Liebt die Bäume und das Licht.
CG: Casa Del Portuale von Aldo Rossi
MD: Jedes günstige Gebäude mit flexiblen Spargrundrissen, das dabei auch noch einen Designanspruch aufrechterhält. Da gibt es viele Beispiel, nicht nur im 21. Jh..
MB: alte Gebäude/ Städte, die aus den dort verfügbaren Materialen einfach, durchdacht, langlebig und an die regionalen Faktoren angepasst gebaut wurden.
CH: Das „Folkehuset Absalon" in Kopenhagen. Ein gelungenes Beispiel für die Umnutzung von Gebäuden zugunsten der Gemeinschaft und Vernetzung in der Stadt.
VLM:Traditionelle japanische Wohnhäuser - die Verbindung von Raum und Natur sowie die Einfachheit und Reduziertheit.

Bei den Gebäuden in meiner Stadt könnte ich gut verzichten auf...

BK: Alles aus Stahl, Glas und Beton.
JK: Das Berliner Stadtschloss
CG: neoklassizistische Investorenarchitektur
MD: Schnieke Anzugträger-Architektur
MB: versiegelte Plätze.
CH: Kommerzarchitekur ohne Identität.
VLM: Die viel zu vielen, sich gleichenden und langweilig retortigen Neubauten

Bauen würde ich in meiner Stadt am liebsten...

BK: mehr Fahrradwege.
JK: Häuser, die sich selbst gehören und nicht Spekulationsmasse sind
CG: mehr bezahlbare Wohnungen
MD: Wandelbare Wohnhäuser, die sich auch nicht-vermögende Leute leisten können.
MB: schön ;-) (Grün, Nachhaltig, Wandelbar und Barrierefrei)
CH: Wohnhäuser aus ökologischen Baustoffen, ohne technischen Schnickschnack und mit flexiblen Grundrissen für alle.
VLM: Individuelle, ökologische und nachhaltig gedachte Wohngruppen oder Mehrgenerationenhäuser.