Zeitgenössische Architektur in Bayern

Design with Wetness

Das Element Wasser findet sich überall. Warum machen wir überhaupt einen Unterschied zwischen Land und Wasser? Anuradha Mathur, University of Pennsylvania, und Dilip da Cunha von der Columbia University lassen sich in ihrem planerischen Handeln von dieser Frage leiten. Vortrag am 9. Mai um 18:30 Uhr im Oskar von Miller Forum.

Im Rahmen ihrer Arbeit an Projekten, öffentlichen Ausstellungen, Werkstätten und Publikationen verdeutlichen sie die landgeprägte Vorstellung und Infrastruktur der gegenwärtigen Besiedelungspraxis und die damit einhergehende Unterordnung des Elements Wasser und wagen neue Denkansätze und Möglichkeiten.

Ihr aktuelles Projekt Ocean of Rain, das auf dem neuen Buch von Dilipda Cunha The Invention of Rivers (2019) aufbaut, steht im Mittelpunkt des Vortrags. Es stellt den Fluss als Ergebnis einer Planungspraxis heraus, die zu einer landgeprägten Vorstellung und Infrastruktur mit einer Grenzlinie zwischen Land und Wasser geführt hat. Angesichts zunehmender Hochwasserkatastrophen und steigender Meeresspiegel steht diese Abgrenzung durch Entwürfe von Mauern, Deichen, natürlichen Schutzmaßnahmen und Retentionsräumen heutzutage klar im Fokus.

Die Architektin und Landschaftsarchitektin Anuradha Mathur ist Professorin am Department of Landscape Architecture der School of Design an der University of Pennsylvania in Philadelphia.

Dilip da Cunha arbeitet als Architekt und Planer in den USA und Bangalore. Er ist Co-Direktor des Risk and Resilience Programms an der Graduate School of Design der Harvard University und Adjunct Professor in Rahmen für das Urban Design Programm an der Columbia University.

Die Arbeit von Mathur und da Cunha konzentriert sich auf die Art und Weise, wie Wasser dargestellt und eingesetzt wird, und wie dieser Umgang mit Wasser zu Überfluss und Knappheit führt. Sie beleuchtet aber auch die Möglichkeiten, wie seine allgegenwärtige Präsenz für neue gestalterische Ansätze zur Nachhaltigkeit in der Landschaftsplanung herangezogen werden kann.

Dieser Fokus war wegweisend für ihre gemeinsamen Forschungs-, Praxis- und Lehrtätigkeiten in unterschiedlichen Kulturlandschaften wie etwa Mumbai, Jerusalem, Bangalore, den Westghats (einem Gebirge im Westen Indiens), den Sundarbans (den weltweit größten Mangrovenwäldern im indischen Bundesstaat Westbengalen), den Küstenregionen des US-Bundesstaates Virginia sowie an der US-mexikanischen Grenze.

Vortrag auf Englisch