Zeitgenössische Architektur in Bayern

Check in statt Burn out | Nr. 2

Arbeiten Sie auch zuviel? Wie man sich durch kurze Auszeiten vor dauerhafter tiefer Erschöpfung schützen kann. Eine Reihe über Hotels, die für einen kurzen intensiven Aufenthalt, um den Akku wieder aufzuladen, mehr bieten als gewöhnliches Wellness.

Hier meine zweite Empfehlung in dieser Reihe: Giardino Marling

Im Herbst ist Südtirol eine perfekte Anlaufstelle für alle mit einem Faible für Wanderungen durch die bunte Natur. Aber auch beste Möglichkeiten für die innere Einkehr sowie für Yoga bietet ein Hotel, gelegen mitten in den Weinreben. Unter dem Titel Balance und Achtsamkeit finden immer wieder Retreats zum Tibetisches Heilyoga Lu Jong statt.

Körper, Geist und Seele wieder harmonisch in Einklang zu bringen - mit genau diesem Zusammenspiel beschäftigt sich Yvonne Frei seit fast 35 Jahren. Dabei war das Erlernen von Lu Jong eine besonders wertvolle Erfahrung für die Münchnerin, die in verschiedensten Body & Mind-Techniken sowie Coaching ausgebildet ist. Denn dieses tibetische Heilyoga vereint für sie eine achtsame Vorgehensweise mit phänomenaler Wirksamkeit; seine fließende Abfolge von Bewegungen, Positionen und tiefem Atmen hilft mit insgesamt nur 23 Übungen, über 70.000 Kanäle im menschlichen Körper zu öffnen und zu erhalten. Und das auf einer feinstofflichen Ebene, ganz sanft und ohne Verletzungsgefahr. So werden Blockaden gelöst, Energien mobilisiert, körperliche Gesundheit, mentale Klarheit und Vitalität verbessert. Seit ihrer Ausbildung bei dem buddhistischen Meister und Arzt Tulku Lama Lobsang praktiziert Yvonne Frei regelmäßig Lu Jong. Um auch andere von seiner wohltuenden Wirkung profitieren zu lassen, bietet sie immer wieder Kurse und Workshops in Deutschland, Österreich und Italien an.

Bei den Kursen bleibt ausreichend Zeit den 2015 neu ausgebauten SPA zu nutzen. Im Zeichen der Entspannung stehen hier Saunen mit Blick in die Baumwipfel, ein Dampfbad sowie eine Lounge und Ruheräume auf dem Dach mit Panoramafenstern, die den Eindruck vermitteln über dem Meraner Land zu schweben.

giardino-marling.com

August 2018

Weitere Beiträge aus dieser Reihe:
Nr. 1 Das Kranzbach
Nr. 3 Tannerhof

Über Erschöpfung:

Ich habe lange Zeit gedacht, dass man sich nachts und am Wochenende und natürlich im Urlaub erholt und dazwischen reinpowern kann ohne Unterlass. Leider stimmt das so nicht, denn der Körper ist keine Maschine, sondern ein komplexes System, welches unbedingt zwischendurch immer wieder runtergefahren werden muss. Und das kann bereits an einem verlängerten Wochenende gelingen!

Immer mehr anspruchsvolle Hotel richten sich auf die gesteigerten Bedürfnisse nach tiefer Entspannung ein und bieten neben Massagen und dem klassischen Wellnessen zunehmend spezielle von Profis begleitete Workshops an.

Es muss ja nicht gleich eine Burn Out-Gefahr vorliegen. Schon chronisch mangelnde Bewegung bei zu viel Energiezufuhr können Körper und Psyche aus dem Lot bringen. Wussten Sie, dass heutzutage mehr Übergewichtige, als Untergewichtige auf der Erde leben? Und wussten Sie, dass 60% der Weltbevölkerung es nicht schafft, am Tag die empfohlenen 30 Minuten moderater körperlicher Aktivität nachzukommen? „Sitting is the new smoking" heißt es bereits...

Ich stelle Ihnen in dieser Reihe Check in statt Burn out das Angebot einiger Hotels in der "Nähe" von München vor, die mit verschiedenen Methoden eine tiefe Entspannung bieten.

Was bedeutet eigentlich Burn out oder Erschöpfungssyndom?

Ein ganz wesentliches Indiz ist die Aktivität des Gehirns, welches sich für zu lange Zeit in einer Frequenz befindet, die eigentlich Notfällen vorbehalten sein sollte. Die Gehirnfrequenzen lassen sich genau einteilen und es gibt solche, die im Schlaf, bei Entspannung, bei Konzentration und so weiter auftreten, und eben jene Frequenz, die bei akutem Stress und damit einhergehender Angst entsprechende Hormone ausschüttet, die uns kurzfristig entsprechend einer akuten Gefahr reaktions- und leistungsfähig machen. Danach muss das Gehirn jedoch wieder runterfahren, um sich zu erholen. Passiert das nicht, weil wir uns in einen Dauerzustand der Anspannung befördert haben, vergiften wir uns mit den körpereigenen Stresshormonen regelrecht selbst. Sie sind ebenso giftig wie fremde Substanzen es sein können und schaden unserem Organismus auf Dauer massiv. Das Schlechte an dieser Nachricht? Wir werden süchtig nach Ihnen! Wie bei von außen zugeführten Drogen, entsteht in der Zelle ein Milieu, welches süchtig macht.

Fährt nun ein Burn Out-Betroffener in den Urlaub und glaubt, er könne sich drei Wochen an den Strand legen und nichts tun, hat er sich getäuscht. Er kommt quasi auf Entzug und muss den Level der körpereigenen Hormone durch mutwillig herbeigeführten Stress auf Niveau halten. Das sind dann die Menschen, die man manchmal beobachten kann, wie sie mit einem Kellner einen Streit über die falsche Weintemperatur vom Zaun brechen oder ihr Smartphone mit den Businessmails partout nicht weglegen können.

Um eine Sucht nach Stress zu vermeiden, müssen wir also zwischendrin immer wieder komplett runterfahren. Das geht zu Hause durch regelmäßigen Sport und Mediation oder die Beschäftigung mit Hobbys. Besser noch, man plant zwischen den längeren Urlauben zusätzlich ein paar Tage am Stück in einem nicht nur schönen, sondern auch klug geführten Hotel ein.