Zeitgenössische Architektur in Bayern

Kunst oder Möbel?

Stefan Eberstadt – Designskulptur oder skulpturale Kunst – nutzbares Möbel oder gefaltete Plastik?

Wie bei wenigen anderen Künstlern unserer Zeit werden diese Fragen auf ihre inhaltliche Relevanz untersucht. Je nach Kontext faltet Eberstadt Stahlbleche, fügt Bretter in mäandrierenden Winkeln aneinander oder schneidet Holzwerkstoffe, um als Komposition an der Wand zu hängen und im nächsten Moment Tisch zu sein. Einmal erscheinen die so entstandenen Objekte flächig, dann wieder auseinandergefaltet als Skulpturen, zu guter Letzt entdeckt man ihre funktionale Seite. Auch wenn ein Objekt – wie der 2009 entstandene Bamberger Hocker – vermeintlich klar definiert ist, wird seine skulpturale Autonomie überdeutlich, wenn es auf einen Sockel gestellt oder an eine Wand gehängt wird.

Die Formensprache, derer sich Stefan Eberstadt im Zeichnerischen wie im Skulpturalen bedient, verlässt nie den Boden der Moderne. Die ausgestellten Arbeiten spannen einen gedanklichen Bogen von konkreter Kunst zu minimalistischen Objekten, die gerade im Zusammenspiel mit Architektur und Raum eine Funktion erhalten. Wie der Kunsthistoriker und Leiter des Ismaninger Kallmann-Museums, Rasmus Kleine, schreibt, handelt es sich dabei "um skulpturale und zeichnerische Modelle, die in die Lebenswirklichkeit unseres Alltags ebenso Einzug halten, wie sie im Museum als Objekte der sinnlichen Anschauung dienen können."

Stefan Eberstadt wird bei der Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 22.07.15, anwesend sein.

  • Veranstaltungstyp

    Ausstellung

  • Location

    im Architekturatelier Christian Schuberth
    Prinz-Ludwig-Str. 6a
    80333 München
    Kartenansicht (Google Maps)

  • Ausstellungsdauer

    vom Mittwoch 22. Juli 2015 bis Freitag 16. Oktober 2015

  • Veranstalter

    Christian Schuberth

  • Eintritt

    frei