Generalplanungsleistungen für die Großmarkthalle München an Ackermann Architekten BDA vergeben. Der Stadtrat folgte damit der einstimmigen Empfehlung des Auswahl-Gremiums des vorangegangenen Wettbewerbs. Für die Tragswerksplanung und Haustechnik ist das BuroHappold Engineering verantwortlich.
Vorangegangen war ein VOF-Verfahren mit öffentlichem Teilnahmewettbewerb, das vom Baureferat im April 2014 europaweit ausgeschrieben und durchgeführt wurde. Ausgelobt wurde die Generalplanung für den kompletten Neubau der Markthallen. Dazu gehören die Objektplanung für die Gebäude, die Planung der Freianlagen und der Verkehrsanlagen sowie die Planung der Tragwerke und der technischen Gebäudeausrüstung. Insgesamt 13 Planungsteams haben sich beworben.
Grundlage der Auslobung war eine im Vorfeld erarbeitete städtebauliche Grundsatzstudie des Büros Albert Speer & Partner aus Frankfurt am Main und das Nutzerbedarfsprogramm der Markthallen München (MHM).
Das Baureferat hat in einer ersten Stufe die Eignung und Erfahrung der einzelnen Teams bzw. Generalplanerbüros geprüft und die acht am besten geeigneten Bewerber für die Teilnahme am weiteren Verfahren ausgewählt. Diese haben jeweils einen Lösungsvorschlag für ein Gesamtkonzept zum Neubau der Großmarkthalle ausgearbeitet.
Anforderungen Gesamtkonzept
Um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, wurde ein städtebauliches Gesamtkonzept entwickelt, das stufenweise realisiert werden kann. Dieses soll auch mögliche Nachnutzungen freiwerdender Flächen sowie räumlich flankierende Flächen und unterschiedliche städtebauliche Nutzungen betrachten und deren verträgliches Nebeneinander ermöglichen. Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, dass die neue 550 Meter lange Markthalle städtebaulich qualitätsvoll in das Umfeld eingebunden und mit dem Quartier vernetzt wird. Die Lebensqualität des sozial und ökonomisch stabilen Stadtviertels Sendling soll erhalten und gesichert bleiben. Außerdem muss der Neubau die denkmalgeschützten Gebäude, insbesondere das Kontorhaus II, in die Neukonzeption mit einbeziehen. Der Neubau ist in modularer Bauweise in mehreren Realisierungsabschnitten und unter laufendem Betrieb herzustellen. Die Planung für den Neubau der Großmarkthalle soll die bereits heterogene Händlerstruktur des Obst-, Gemüse- und Spezialitätenhandels sowie die Tendenz zur Diversifikation in den Wertschöpfungsketten berücksichtigen. Die dabei neu zu schaffenden Handelsflächen müssen den heutigen Anforderungen eines modernen Großmarktes entsprechen.
Das Gremium zum Lösungsvorschlag von Ackermann Architekten BDA:
„Die Arbeit zeugt von großer gestalterischer Sicherheit. Das konstruktive Konzept ist gut durchdacht. Das lichte Dachtragwerk und die begrüßenswert wenigen Stützen im Inneren überzeugen. Mit durchgängig transparenter EG-Zone entsteht eine überzeugende Zuwendung der Arbeit zum Straßenraum und zum benachbarten Quartier hin. Auch die Behandlung des Kontorhaus II mit der Platzanlage ist von integrativer Wirkung. Die plastische Durchbildung des Hallenbauwerks ist uneingeschränkt kontextverträglich. Die Verglasung im Erdgeschoss zur Thalkirchner Straße hin ist positiv, sollte aber zur Attraktivitätssteigerung gegebenenfalls durch nach außen gerichtete externe Nutzungseinheiten überarbeitet werden. Die Verkehrsströme sind für alle Marktteilnehmer gut geordnet. Das Zusammenspiel der Funktionen/Logistik mit dem Verkehrskonzept ist weitestgehend schlüssig. Die inneren und äußeren Funktionsabläufe wurden erkannt und umgesetzt. Die Erschließung in der Halle ist sehr gut. Energetisch liegt die Arbeit im guten Mittel, die Bewertung der vorgeschlagenen Baustoffe ist insgesamt sehr gut. Auch die ökologischen Aspekte der Fassade gefallen. Die vom Teilnehmer ermittelte Größenordnung der Kosten liegt im mittleren Bereich aller Arbeiten und erscheinen plausibel, für das, was angeboten wird."