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Vanitas

Zur OPEN ART München stellt sich die Agentur Bernheimer Contemporary – Art Solutions and Projects mit dem multimedialen Cross Over-­Projekt VANITAS vor, das Isabel Bernheimer zusammen mit den von ihr vertretenen Künstlern Victor Alaluf und Jan Kuck realisiert.

Das Thema VANITAS ist ein zeitlos allgegenwärtiges. Schon immer versuchen die Menschen sich von der Vergänglichkeit des sterblichen Lebens abzulenken. Sie pflegen ihre Eitelkeiten, prahlen mit der eigenen Nichtigkeit und quälen ihresgleichen mit Eigensucht. Sie fliehen in Konsum, sonnen sich im Luxus und manche bannen ihre Ängste mit Hilfe der Kunst. Diese zeigt ihnen seit der Antike, was sie einmal sein werden: Skelette, Staub. Aus dem Nachdenken über die eigene Hinfälligkeit und als Erziehung zur Demut vor der Unausweichlichkeit des Todes entstand seit dem 15. Jahrhundert die Gattung des Vanitas-­Stillebens, das im barocken 17. Jahrhundert seinen Höhepunkt erlebte. Dessen Künstler, allen voran Niederländer, arrangierten opulente Bilder aus Blumen, Früchten, Geflügel, Krustentieren und anderen Speisen in verschiedenen Verfallszuständen. Auch zwischen Musikinstrumente, kostbares Geschirr, Schmuck und andere Pretiosen platzierten sie unübersehbar Memento Mori-­Symbole wie Totenkopf, Sanduhr, Spiegel, eine erloschene Kerze.

Solche Vanitas-­Attribute sind bis heute populär, und nach wie vor setzen sich zeitgenössische Künstler mit der Endlichkeit des Seins auseinander. So auch die beiden in Berlin lebenden und arbeitenden Künstler Victor Alaluf, 1976 in Argentinien geboren, und Jan Kuck, geboren 1978 in Hannover.

Die Künstler der Agentur Bernheimer Contemporary, zu Gast in der Galerie Bernheimer, inszenieren das Thema mit Zeichnungen, Collagen und einer Videoarbeit (Alaluf) sowie Objekten, Skulpturen und einer Installation (Kuck) und setzen es in Bezug zu historischen Wunderkammerobjekten: einem um 1680 gefertigten, flämischen Schlangenglas, dem auf 1900 datierten anatomischen Lehrmodell eines männlichen Skeletts aus dem Besitz von Hans Laehr, dem Leibarzt Kaiser Wilhelms II., sowie einem Blumenstillleben des holländischen Malers Hendrick de Fromantiou. In einem Séparée wird zudem zeitgenössische Keramik gezeigt.

Isabel Bernheimer verlässt mit der Agentur Bernheimer Contemporary – Art Solutions and Projects den klassischen Beruf des Programmgaleristen. Sie entwickelt statt dessen ein differenziertes Modell, das dem globalen Kunstmarkt ebenso gerecht wird wie den hochkomplexen Produktionsformen der Künstler im 21. Jahrhundert. Ihre größte Leidenschaft gilt dabei der engen Kooperation mit jungen ebenso wie etablierten Künstlern. „Ich lebe und atme in ihrer Welt". Projekte mit Olafur Eliasson („Little Sun", Weihnachtsschaufenster für das Kaufhaus La Rinascente in Mailand, 2012), Foster Huntington („1istmirwichtig.de", Allianz Germany, 2013) oder die Mitarbeit an der Installation „The Sky Over Nine Columns" von Heinz Mack, die derzeit parallel zur Architekurbiennale in Venedig zu sehen ist, belegen ihr kreatives Potential: Visionen, und seien sie noch so herausfordernd, Wirklichkeit werden zu lassen. 

  • Veranstaltungstyp

    Ausstellung

  • Location

    bei Bernheimer
    Brienner Straße 7
    München
    Kartenansicht (Google Maps)

  • Ausstellungsdauer

    vom Donnerstag 11. September 2014 bis Mittwoch 24. September 2014

  • Öffnungszeiten

    Abendöffnungen und Vernissagen der OpenArt
    Freitag, 12.9. | 18–21 Uhr

    Samstag, 13.09. | 11–18 Uhr
    Sonntag, 14.09. | 11–18 Uhr

    Nach der OpenArt
    Dienstag - Freitag: 10-18 Uhr
    Samstag: 11–16 Uhr

  • Veranstalter

    Bernheimer Contemporary

  • Weitere Informationen

    finden Sie hier