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Schörghuber beendet Förderung des Hauses der Kunst

Foto: Jens Weber, München Foto: Jens Weber, München

Nach 20 Jahren beendet die Schörghuber Gruppe ihre intensive Förderung und tritt als Mitgesellschafter des Hauses der Kunst zurück. Liegt es an der in Kunstkreisen mäßigen Begeisterung für die Arbeit des neuen Direktors Okwui Enwezor? Durch seine anderweitigen Engagements,...
...wie zum Beispiel die Annahme des Postens als künstlerischer Leiter der kommenden Kunst-Biennale in Venedig hat er wenig Zeit für das Münchner Haus der Kunst. Die in seiner bisherigen Amtszeit gezeigten Ausstellungen wurden insgesamt als "nicht an ein Chris Dercon-Niveau heranreichend" eingestuft.

Hier das Statement des Museums:

"Nach über 20-jähriger Partnerschaft hat die Unternehmerfamilie und die Unternehmensleitung der Schörghuber Unternehmensgruppe entschieden, ihr gesellschaftliches Engagement neu auszurichten, um sich in Zukunft stärker der Förderung sozialer Projekte zu widmen. Das Haus der Kunst dankt Alexandra Schörghuber, der Leitung und den Mitarbeitern der Schörghuber Unternehmensgruppe für ihr außergewöhnliches Engagement und die Unterstützung, die dem Haus der Kunst mit seiner Vision von zeitgenössischer Kunst zuteil wurde. Mit seiner großen Kunstbegeisterung engagierte sich der Unternehmensgründer Josef Schörghuber beispielhaft früh für bürgerschaftliche Verantwortung und Philanthropie in München. Seine Familie und die Unternehmensgruppe folgten ihm darin.

"Wir danken der Schörghuber Unternehmensgruppe für die langjährige Zusammenarbeit und ihr Engagement als unser Mitgesellschafter im Haus der Kunst", so der Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde, Andreas Langenscheidt. "Dadurch wurde das Haus der Kunst ganz wesentlich zu dem, was es heute darstellt: eines der lebendigsten und spannendsten Zentren für zeitgenössische Kunst, das in München und weit darüber hinaus hoch angesehen ist. Diese außerordentliche Partnerschaft ist Vorbild und Motivation für unser eigenes Engagement und für weitere zukünftige Förderer."

Als Gesellschafter war die Schörghuber Unternehmensgruppe von zentraler Bedeutung, um ein neues Modell von privat-öffentlicher Partnerschaft zu etablieren. Gemeinsam haben öffentliche Förderung und private Philanthropie bahnbrechende Ausstellungen, ein breit gefächertes Vermittlungsprogramm und die Erweiterung des Kinder- und Jugendprogramms ermöglicht. So ist das Haus der Kunst zu einem beliebten Anziehungspunkt für Besucher unterschiedlicher Generationen geworden, die sich in München von Künstlern aus der gesamten Welt inspirieren und anregen lassen.

"Wir sind dankbar für die außergewöhnliche Zuwendung, die uns Alexandra Schörghuber, ihre Familie und die Schörghuber Gruppe über die letzten 20 Jahre hat zuteil werden lassen. Es ist uns ein Anliegen, vor allem das lokale Publikum anzusprechen und dessen Leidenschaft für zeitgenössische Kunst zu steigern, indem wir ein Spektrum innovativer Künstler unserer Zeit zeigen, das von bekannten bis zu obskuren Größen reicht", sagt Direktor Okwui Enwezor. "Wir sind davon überzeugt, dass unser Programm Neuentdeckungen bereithält und zu Teilhabe anregt. Unser erklärtes Ziel ist es, die Neugier unseres interessierten Publikums zu wecken und unser Programm Besuchern aller Altersgruppen zugänglich zu machen. Wir sind stolz auf die Arbeit, die wir mit Hilfe der Schörghuber Gruppe und unseren Mitgesellschaftern leisten konnten, besonders auf die Förderung der Münchner Kinder, deren Blick auf die Welt wir durch die Kunst erweitern."

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit bei der Erfüllung unseres Kernauftrags, auch wenn die Schörghuber Gruppe zukünftig nicht mehr Mitgesellschafter sein wird: inspirierende zeitgenössische Kunst nach München zu bringen. Die bevorstehende Renovierung des Haus der Kunst durch das renommierte Büro David Chipperfield Architects bietet vor diesem Hintergrund die motivierende Chance, das Haus der Kunst neu auszurichten und es als maßgebliche Institution für zeitgenössische Kunst sowohl von lokaler, regionaler als auch globaler Bedeutung in die Zukunft des 21. Jahrhunderts zu führen.

Seit vielen Jahren arbeitet das Haus der Kunst erfolgreich mit Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft zusammen und konnte individuelle Förderer sowie wohltätige Stiftungen für sich gewinnen. Für all die Unterstützung in Vergangenheit und Gegenwart sind wir dankbar und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit zukünftigen Partnern."

Okwui Enwezor und das Team vom Haus der Kunst