Zeitgenössische Architektur in Bayern

Hochschulerweiterung mit Tweedstoff-Fassade

Beim vom Freistaat Bayern ausgelobten Realisierungswettbewerb erhielt Steidle Architekten den 1. Preis für die Fassadengestaltung. Das Münchner Architekturbüro SAM war für die Generalplanung zuständig. Nun ist der Eweiterungsbau fertiggestellt worden.

Die Aufgabe

Bereits ab dem Sommersemester 2012 müssen die neuen Vorlesungs- und Seminarräume auf dem ca. 6.000 m2 großen Grundstück genutzt werden können. Somit wird den Anforderungen des doppelten Abiturjahrgangs 2011 Rechnung getragen und fristgerecht ein repräsentativer Erweiterungsbau der Hochschule München geboten. Das Planungs- und Baufenster ist entsprechend knapp bemessen. Zusätzlich müssen die denkmalgeschützten Nachbargebäude in der Entwicklung berücksichtigt werden.

Die Lösung

Der Komplex gliedert sich in zwei Gebäudeteile: dem Institutstrakt an der Dachauer Straße und dem Hörsaaltrakt, der sich u-förmig um einen Hof entwickelt. Mittels einer Freiflächenplanung und einer Wegeführung, die eine hohe Aufenthaltsqualität garantieren, sowie der Realisierung einer Trambahnhaltestelle auf dem Gelände, wird die Entwicklung zu einem Campus weiter begünstigt. Ein öffentlich zugängliches Café rundet das Raumprogramm ab und unterstreicht den Campuscharakter.
Der architektonisch anspruchsvolle Neubau steht für sich selbst und fügt sich dennoch gut in das komplexe städtebauliche Gefüge der umgebenden Bebauung ein.
Auch die Fassadengestaltung geht auf die Umgebung ein. Die mehrfarbige Klinkerriemchenfassade gleicht optisch einem gewebten Tweedstoff, ist eine Anlehnung an das benachbarte Zeughaus aus dem 19. Jahrhundert und erzeugt dennoch ein eigenständiges Bild. Die Fensteröffnungen folgen mit ihren unterschiedlichen Größen einem gewissen Rhythmus und geben der Fassade eine individuelle Erscheinung.

(Text vom Architekturbüro SAM, www.sam-architekten.de)