Mit dem Preis für die Kategorie „Neubau" wurden die Reihenhäuser in München am Riemer Park der Messestadt Riem ausgezeichnet. Die Jury bewertete, dass die Gebäude „einen bemerkenswerten Beitrag zur Thematik des verdichteten Bauens in städtischem Kontext darstellt". Weiter: „Den Architekten gelingt eine interessante Neubewertung der etwas in Verruf geratenen Reihenhaus-Siedlungen. ... Die Gebäude sind in Mischbauweise konstruiert, wobei der Baustoff Holz eindeutig Vorrang genießt. Die architektonische Qualität ist eng mit dem ökologischen Anspruch verknüpft." Die Projektentwicklung erfolgte durch Theo Peter aus Münsing gemeinsam mit der Bauzeit-Netzwerk-Baugemeinschaft. Als Architekten agierten Bucher-Beholz Architekten aus Gaienhoffen, als Tragwerksplaner Helmut Fischer aus Bad Endorf. Ausgeführt wurde der Holzbau durch das baden-württembergische Holzbauunternehmen Kaspar Holzbau aus Gutach.
Über den Preis in der Kategorie „Komponenten und Konzepte" konnte sich die Technische Universität München freuen, die kurz danach auch noch den Schweighofer Prize, den Europäischen Innovationspreis für die Forst- und Holzwirtschaft, in Wien bekam. Die Lehrstühle der Professoren Hermann Kaufmann (Fakultät für Architektur, Fachgebiet Holzbau) und Stefan Winter (Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen, Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion) entwickelten zusammen mit Kollegen aus Finnland und Norwegen sowie den ausführenden bayerischen Holzbaubetrieben Anton Ambros aus Hopferau, Gumpp&Maier GmbH aus Binswangen und O. Lux Holzbau GmbH & Co. aus Roth die „TES Energyfacade". In der Jurybegründung hieß es: „TES EnergyFacade bündelt und strukturiert gezielt alle grundlegenden Voraussetzungen für eine energetische Sanierung mit vorgefertigten, großformatigen Holzrahmenelementen. Sie werden in Werkhallen präzise vorgefertigt und als selbsttragende Fassadenkonstruktion unter Integration von Haustechnik oder solaraktiven Komponenten innerhalb kurzer Zeit vor die alte Tragstruktur montiert." Der Entwicklung kommt gerade in Zeiten der Diskussion über die Energiewende mit deutlicher Energieeinsparung durch die Gebäudedämmung eine Schlüsselrolle zu.
Bei der Preisverleihung erklärte Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland - Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes , dass Holzbau Deutschland mit dem Deutschen Holzbaupreis motivieren wolle, mehr mit dem alten, aber auch hoch modernen Baustoff Holz zu bauen. „Nur wer die Vielfältigkeit des Baustoffes Holz kennt, kann sich sowohl beim Neubau und bei der Modernisierung eines Gebäudes für eine klimaneutrale Bauweise entscheiden. Auch die Preisträger des Deutschen Holzbaupreises 2011 werden Signalwirkung haben und zur Nachahmung anregen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Klimaschutzziele bis 2020 in Deutschland zu erreichen, die Holzbauquote deutlich von jetzt 15 Prozent anzuheben und die Modernisierung des in die Jahre gekommenen Gebäudebestandes von bisher 1% auf 2% zu verdoppeln."
Die Preisverleihung übernahm neben den Auslobern Günther Hoffmann, Abteilungsleiter des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Geehrt wurden Bauherren, Architekten, Tragwerksplaner und Holzbaubetriebe als Urheber der ausgezeichneten Beiträge. Mitauslober des Holzbaupreises sind die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die Deutsche Messe AG, die Studiengemeinschaft Holzleimbau, der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie, der Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie, der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure BDB und BauNetz Media GmbH.
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