Das Europäische Kompetenzzentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege Benediktbeuern des Fraunhofer IBP veranstaltete gemeinsam mit dem Büro für Präventive Konservierung und Depotplanung k3-artservices sowie Südhausbau die Tagung. Prof. Dr. Klaus Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, begrüßte die über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Archiven, Museen, Bauämtern und Kommunen, aber auch Vertreter verschiedener Kunstsammlungen, Stiftungen und Landesdenkmalämter – darunter auch zahlreiche Restauratoren – im stimmungsvollen Ambiente des Barocksaals im Kloster Benediktbeuern.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung „Das Modulare Nullenergiedepot – neue Wege für Depot- und Archivbauten“ standen vor allem die Planung, Bewirtschaftung, Klima und Gesamtbilanzierung der nicht ausgestellten Sammlungsbereiche. Anhand von aktuellen Beispielen aus der Schweiz, Dänemark, Schweden, Österreich und Deutschland wurden Lösungsmöglichkeiten für wirtschaftliche, energieeffiziente und kostengünstige Depot- und Archivbauten aufgezeigt und Probleme diskutiert. Dabei wurden sowohl Neubauten, umgebaute Bestandsgebäude und neu genutzte Baudenkmale vorgestellt. Markus Leuthard, Leiter des Sammlungszentrums des Schweizer Nationalmuseums, und Dr. Volker Jäger vom Sächsischen Staatsarchiv gaben dabei spannende Einblicke in ihre Erfahrungen mit verschiedenen Bauvorhaben. Dr. Joachim Huber von der prevart GmbH hat durch seinen Vortrag rund um den „Horizont 100“ und der Forderung nach einem Paradigmenwechsel im Sammeln und Bewahren beeindruckt. Dr. Poul Klenz Larsen von der Gotland University Visby stellte einfache Lowtech Varianten für Depotbauten aus Skandinavien vor. Ferner wurde das modulare Konzept des IBP Spin-Off Modul-Depot, das im Rahmen einer Studie am Fraunhofer-Institut für Bauphysik in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bauphysikalische Qualitätssicherung aus Weimar entwickelt wurde, im Detail inklusive hygrothermischer Berechnungen durch Dr. Martin Krus und Annika Buddenbäumer vom Fraunhofer IBP präsentiert.
Idee und Umsetzungsmöglichkeiten eines solchen modularen Lagerkonzeptes sind durch Michael Zink von k3-artservices, Lars Klemm vom Fraunhofer Institut, Volker Huckemann von der TU Braunschweig sowie Kai Morgenstern von der Südhausbau erläutert worden. Aspekte wie Fördermöglichkeiten im Rahmen des Programms Energieoptimiertes Bauen, vorgestellt durch Mira Heinze vom Forschungszentrum Projektträger Jülich, und kommunale Finanzierungen der Bayerischen Landesbank, vorgestellt durch Kordt Schlieper, rundeten die Tagung ab.
Das Schlusswort hielt Professor Dr. Matthias Ottmann, geschäftsführender Gesellschafter der Südhausbau, der sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die ebenso vielfältigen wie abwechslungsreichen Tagungsbeiträge bedankte.
Chantal Röße