Am 2. Dezember wurde der Planungswettbewerb für die Entwicklung des Olympischen Dorfes und des Mediendorfes an der Dachauer Straße und Schwere-Reiter-Straße westlich des Olympiaparks durch ein hochkarätig besetztes internationales Auswahlgremium an Fach- und Sachpreisrichtern entschieden. Erster Preisträger ist das Büro Leon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin, mit dem Büro ST raum a. Landschaftsarchitekten, ebenfalls aus Berlin. Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Professor Dr. Thomas Jocher fällte seine Enscheidung einstimmig und gab folgende Bewertung ab (Auszug aus dem Protokoll): „Das städtebauliche Konzept versteht es auf überzeugende Weise, das Thema Landschaft in der Stadt und Architektur in der Landschaft weiterzuentwickeln. Sechs Punkthochhausgruppen bilden ein Ensemble in der Parklandschaft und lassen so eine großzügige Freiraumgestaltung und Durchlässigkeit zum Olympiapark zu. Auf kongeniale Art und Weise wird das Thema der architektonischen Landschaft neu aufgegriffen, ohne sich an die existierenden Bauten von 1972 anzubiedern. Die Freiraumqualitäten und starken Bezüge zum Olympiapark werden nicht nur aufgenommen, sondern in etwas Neues umgesetzt. Durch die architektonische Sprache und die Verbindung mit dem Thema Energie – Fotovoltaik etwa in der Fassade – liefert die Arbeit darüber hinaus einen gelungenen Beitrag zum innovativen Wohnungsbau in München.
Positiv zu bewerten ist, dass 95 Prozent des als ,sehr erhaltenswert’ eingestuften Baumbestandes berücksichtigt wurde. Die Gebäude prägen durch ihre ovale Ausformung markant den Ort und erzielen so ein starkes dynamisches Image für das Olympische Dorf, ohne in vordergründige zeichenhaftige Architektur abzugleiten. Die vorgeschlagenen Baukörper sind gleichermaßen geeignet, die Funktionen für das olympische Dorf wie für eine dauerhafte Wohnnutzung zu erfüllen.“
Das Preisgericht hat nach Durchsicht aller 39 Arbeiten einstimmig empfohlen, den mit dem ersten Preis ausgezeichneten Entwurf als Planungskonzept für das Olympische Dorf und das Mediendorf während der Olympischen und Paralympischen Winterspiele München 2018 zu verwenden. Nach Meinung der Jury sollte dieser Entwurf der Bauleitplanung für das Areal der beiden Dörfer zugrunde gelegt werden. Somit wurde mit dem Wettbewerb für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 ein überzeugendes und nachhaltiges Planungskonzept gefunden, das der Bedeutung und Qualität des bestehenden Olympiageländes entspricht und dieses adäquat ergänzt. Das Olympische Dorf und das Mediendorf haben dabei den Anspruch, modellhaft Planung und Realisierung von Wohnungsquartieren der Zukunft zu zeigen. Dabei werden anspruchsvolle Ziele zum energieeffizienten und nachhaltigen Bauen berücksichtigt.
Besonderer Wert wurde auf die Entwicklung eines Konzeptes gelegt, das sowohl für Olympische Spiele wie auch für die Nachnutzung überzeugt. Nach den Winterspielen werden die beiden Quartiere mit etwa 1.300 Wohnungen dem Münchner Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt.