Zeitgenössische Architektur in Bayern

Planung der Freianlagen des Klinikums der Universität Erlangen - Nichtoperatives Zentrum II

Die Planung der Freianlagen führt den Gestaltungskontext aus dem 1. Bauabschnitt fort.

Der ostseitige Eingangsbereich mit Magistrale sowie der anschließende Platzbereich (Piazetta) werden durch die Neubauten stark architektonisch geprägt und sind dementsprechend intensiv und repräsentativ gestaltet. Baumreihen, ein Baumplatz sowie eine Holzterrasse vor dem Personalrestaurant unterstreichen als wesentliche Freiraumelemente diesen Charakter. Die gesamte Piazetta einschließlich Zufahrt zum Hörsaalgebäude liegt auf der Tiefgarage und ist als intensiv begrünte Dachfläche ausgeführt.

Im Gegensatz dazu lassen sich im Westen durch die parkseitige Orientierung der Gebäudefinger extensive Wiesenflächen und Baumgruppen dicht an das Gebäude heranholen. Im Rahmen der Ausgleichsmaßnahmen sollen die Wiesenflächen langfristig in wertvolle Sandmagerrasen umgewandelt werden. Somit entsteht zwischen Schlossgarten und Schwabachaue ein verbindender Grünzug.

Der Patientengarten aus dem 1. BA und die Patiententerrasse im Norden bilden einen Übergang zwischen Gebäude und Parkbereich. Durch die Öffnung zum Park und die Einbindung in das öffentliche Wegenetz können diese Freianlagen auch von der Allgemeinheit genutzt werden.

Die Tiefhöfe belichten die unterirdischen Bauteile. Wie im 1. BA schaffen immergrüne, lichte Gehölze einen ruhigen, meditativen Charakter. Sämtliche Dachflächen sind extensiv begrünt, soweit sie nicht von technischen Aufbauten beansprucht werden. Die Dachbegrünung ist ein wichtiger Bestandteil der Ausgleichsmaßnahmen.

Zur Erschließung der Tiefgarage wurden die notwendigen Zu- und Abfahrten einschließlich Entwässerungs-einrichtungen sowie begleitende Fußwege mit angrenzenden Grünflächen erstellt. Die Erschließung erfolgt über eine Stichstraße, welche die Palmsanlage über die Zufahrt zum Franz-Penzoldt-Zentrum mit der Schwabachanlage verbindet.

Projektdaten

Auftraggeber Freistaat Bayern / Staatliches Bauamt Erlangen - Nürnberg

Nutzung Mit über 14000 m² Nutzfläche werden hier vier Kliniken - die Medizinische Klinik 3, Nutzung die Medizinische Klinik 4, die Nuklearmedizinische Klinik sowie die Dermatologische Klinik - zu einem "Internistischen Medizinzentrum" zusammengefasst und an das weiter ausgebaute unterirdische Ver- und Entsorgungssystem angeschlossen.
Im Endausbau wird dieser Medizinkomplex, zusammen mit den bereits 2002 in Betrieb gegangenen Medizinischen Kliniken 1 und 2 des ersten Bauabschnittes, über 365 Betten verfügen, davon 44 im Intensivbereich und zusätzlich 38 tagesklinische Betten.

Bausumme ca. 2.5 Mio. € für Freianlagen
Planung 2002-2008
Bauzeit 2008-2009 Dachbegrünung, 2009-2011 Landschaftsbauarbeiten mit Verkehrsanlagen

Bearbeiter Eckhard Emmel, Heike Werntshofner, Thomas Wagner, Simon Hettler