Ein Wohnhaus in Reithofen mit vorgehängter hinterlüfteter Stahlfassade aus wetterfestem Baustahl
»Haus Zwei« bietet auf drei Etagen rund 320 m² Wohn- und Nutzfläche. Mit seinen flexiblen Nutzungsoptionen für mehrere Generationen und kombiniertem Wohnen und Arbeiten ist es eine Weiterentwicklung eines herkömmlichen Einfamilienhauses. Sowohl Eltern mit Kindern als auch Wohngemeinschaften Erwachsener können das Haus bewohnen und entsprechend wechselnder Lebensphasen variabel nutzen. Charakteristisch für das Haus ist der Einsatz von Stahl als sicht- und spürbares Material in der Baugestaltung.
Die Unempfindlichkeit gegenüber Witterungseinflüssen und das charakteristische Farbspektrum seiner Patina machen wetterfesten Baustahl (Handelsbezeichnung CorTen®) zu einem interessanten Material für die Architektur. Bildhauer verwenden das Material häufig für Skulpturen im Außenbereich.
Der wetterfeste Baustahl hat seinen besonderen ästhetischen Reiz im erdigen Farbton, der zwischen rot-orange und braun-schwarz changiert und sich mit den Jahrzehnten in Richtung schwarz-violett verändert. Wetterfester Baustahl bildet unterhalb der eigentlichen Rostschicht aufgrund seiner spezifischen Legierung auf der Oberfläche und durch Bewitterungseinflüsse eine dichte Sperrschicht aus, die das Material vor weiterer Korrosion schützt.
Eine korrosions- und geräuschentkoppelte Unterkonstruktion sowie Verankerungs- und Verbindungselemente sorgen für eine sichere unsichtbare Befestigung der Stahlpaneele. Die Ableitung von Regenwasser erfolgt über speziell entwickelte Profile.
Fassaden aus Cortenstahl zeichnen sich durch hohe Wirtschaftlichkeit und Lebensdauer aus. Zu ihrem Erhalt sind weder Schutzanstriche noch Pflege erforderlich – Oberflächenbeschädigungen sind selbstheilend. Für wetterfesten Baustahl existiert ein durch vollständiges Recycling geschlossener Wertstoffkreislauf ohne Qualitätsverlust.
Die außergewöhnliche Stahlfassade von »Haus Zwei« wurde mit dem Fassadenpreis 2012 des Landkreises Erding ausgezeichnet und war ausgewähltes Projekt bei den Architektouren 2014 der Bayerischen Architektenkammer.