Zeitgenössische Architektur in Bayern

Schlafen im Vogelnest

Weit oberhalb von Pfronten - auf 1.130 Metern Höhe - liegt das Berghotel Schlossanger Alp inmitten von Wiesen und Wäldern. Eine Dependance sind die Berg und Tal Allgäu-Lofts, aber nicht in direkter Nachbarschaft, sondern ein paar Kilometer weiter unten in einer locker bebauten Wohnsiedlung am Hang.

Der große Abstand zwischen den beiden Gebäuden erklärt sich folgendermaßen: Gästen mit Wunsch nach mehr Privatsphäre sollte eine heimelige Alternative zum Aufenthalt in dem traditionsreichen Vier-Sterne-Superior-Betrieb, der in der vierten Generation geführet wird, geboten werden können. Fündig wurden die Inhaber in einem 25-Zimmer-Hotel aus dem Jahr 1964, das zum Verkauf stand. Gemeinsam mit dem Füssener Architekturbüro Stein + Buchholz entwickelten sie ein Konzept, für das 70 regionale Handwerker das bestehende Gebäude von März bis Dezember 2015 weitestgehend entkernten und danach neue Zwischenwände und deutlich größere Fenstern in veränderter Anordnung einzogen.

Ergänzt wurden außer Balkonen, Terrassen und einer geräumigen Garage auch ein halbierter, kokonförmiger Anbau aus Holz, in dem die Schlafzimmer von drei Lofts untergebracht sind. Von außen ist er komplett mit einem Geflecht aus Weidenzweigen verkleidet und wirkt wie ein Vogelnest. Innen geben die gekrümmten Wände ein Gefühl der Geborgenheit; gleichzeitig fällt der Blick vom Bett durch bodentiefe Fenster über die gesamte Breite des Raums weit über Ort und Landschaft.

Unikate mit Private Spa-Besonderheit

Mit Größen zwischen 70 und 148 Quadratmetern bieten acht unterschiedlich geschnittene Lofts Platz für zwei bis vier Personen; außer Schlafzimmer(n) und einem großzügigen Wohnraum mit offener, voll ausgestatteter Küche hat jedes dieser Unikate eine Private Spa Besonderheit – angefangen bei Rotlichtkabinen über Saunen bis hin zu frei stehenden Badewannen. Die der größten Suite Nr. 7 ist aus massivem Nussbaumholz und steht prominent auf einem Podest vor den Panorama-Fenstern im Wohnzimmer.

Materialien wie alte Stadlbretter, Lehmputz, Holzböden und Travertin in verschiedenen Grautönen sorgen für gediegen-alpines Ambiente. Kissen, Wolldecken und Teppiche ergänzen einen wohlfühlig-weichen Touch. Kontrapunkt sind schlichte Designer-Möbel italienischer Hersteller wie Tacchini oder Zeus.

Genusswürfel als Frühstücksbox

Clou neben der Eingangstür ist ein „Genusswürfel". Von außen wird in diesem morgens ein Korb mit frischen Semmeln, Obst, Müsli, Yogurt, Käse, Wurst, Butter und Eiern platziert. Frühstücken kann man danach passend zum eigenen Urlaubsrhythmus. Das Abendessen wird entweder selbst im eigenen „Urlaubszuhause" zubereitet oder auf der Schlossanger Alp serviert. Vielgelobte Küchenchefin ist hier seit 1990 Bärbel Schlachter-Ebert, die unter anderem bei Heinz Winkler und Hans Haas gelernt hat. Unter ihrer Führung schaffte die ehemalige Ausflugsgaststätte den Aufstieg in die Riege der 300 besten Restaurants Deutschlands und wird in einschlägigen Führern wie Guide Michelin oder Schlummer-Atlas empfohlen.

Auch Ambiente und Ausstattung des 35-Zimmer-Hotels Schlossanger Alp, dessen Geschichte vor 105 Jahre begann, haben sich weiterentwickelt. Ohne die Wurzeln aus dem Blick zu verlieren, wird regelmäßig investiert und erweitert - 2013 zuletzt der Außenpool samt zusätzlicher Sauna im Wellness-Bereich. Auch diesen können Berg und Tal-Gäste als inkludierten Service nutzen, genauso wie einen Chauffeur-Dienst zwischen Berg und Tal Allgäu-Lofts und Hotel zum Abendessen und später wieder zurück ins eigene Hideaway.

Je nach Loft kostet die Übernachtung inklusive Frühstückskorb ab 125 Euro pro Person, der Mindestaufenthalt sind zwei Tage. Im gleichen Haus sind zwei Doppelzimmer für zusätzliche Gäste zubuchbar.

Berg und Tal Allgäu-Lofts in 87459 Pfronten-Meilingen
www.berg-tal.com