Ab jetzt geht's "querweltein"!

Langsamer, bewusster, intensiver: Das ist das gemeinsame Reise-Motto der 20 Autorinnen und Autoren von „Querweltein". Was für sie zählt, ist nicht das Abhaken einschlägiger Sightseeing-Hotspots nach vorgefassten Plänen. Sondern vielmehr geht es ihnen darum, verbunden mit der Natur, der Kultur und den Menschen möglichst nachhaltig und ohne Flugzeug unterwegs zu sein.

Christo Foerster zum Beispiel erlebt regelmäßig „Mikro-Abenteuer", die er ab Hamburg mindestens acht und maximal 72 Stunden lang entweder zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternimmt. Johannes von Borstel radelte mit einem Freund wochenlang von Stuttgart immer gen Osten bis nach Karatschai-Tscherkessien. Die Schwestern Lisa und Julia Hermes setzten auf Mitsegeln, um den Atlantik von Gibraltar nach Tobago zu überqueren.

In ihrem Buch beschränken sich die beiden Herausgeber Pia Wieland und Tobias Ertel nicht nur auf unkonventionelle Reiseberichte, die von Kurztrip bis Fernreise entweder Tage, Wochen, Monate oder auch Jahre dauern. Ergänzt werden diese durch praktische Pack-Listen, weiterführende Links und Know-How zu Visabestimmungen oder Hausmitteln gegen Sonnenbrand und Moskitos.

Die abwechslungsreiche Lektüre lockern Fotos, passgenaue Illustrationen und Textelemente vom handschriftlichen Tagebucheintrag sowie kurze Tipps und Interviews bis zu einem Test des ökologischen Fußabdrucks auf. Gedruckt wurde „Querweltein" für den Knesebeck Verlag von Gurgler im österreichischen Melk, dem weltweit ersten zertifizierten Anbieter für Cradle to Cradle Certified-Druckprodukte.

Nicht jeder Leser wird bereits jetzt schon so nachhaltig reisen, wie in „Querweltein" geschildert. Das liebe- und phantasievoll gestaltete Buch, das auf der Diplomarbeit von Pia Wieland für die Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste basiert, kann aber eine Anregung sein, andere Arten des Unterwegsseins auszuprobieren. Laut einer Studie des Bundesumweltministeriums wollen über 60 Prozent der Deutschen klimaschonend reisen. Noch sieht die Realität jedoch leider anders aus...