Haar:Visionäre Arbeit

Angehende Studenten liefern Konzepte für Quinz-Grundstück

Von Bernhard Lohr, Haar

Die Studenten haben ihre Arbeit aufgenommen. Sie sollen Visionen und innovative Konzepte entwickeln und eine in eine Sackgasse geratene Diskussion über Architektur und modernes Bauen in Haar neu befruchten. Deswegen bekamen die 25 Studenten des Lehrstuhls für Architektur an der TU München einen Film zu sehen. Sie erfuhren von den hitzigen Debatten, die sich über eine Hochhausbebauung auf dem sogenannten Quinz-Gelände in Haar entzündet hatte; von den Bürgerentscheiden. Die Pläne für einen 46 Meter hohen Wohnturm ließ der Investor Rolf Rossius schließlich fallen. Nun soll in einem Bürgerbeteiligungsprozess eine Lösung gefunden werden.

"Dieses Grundstück hat einen besonderen Umgang verdient, da können wir nicht einfach zur Tagesordnung zurückkehren", sagte Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD), als sie das Verfahren vorstellte. Die Vorarbeit zu der Ideenwerkstatt, wie es Müller nannte, leisten die Studenten. Als Informationen haben sie lediglich die Grundstücksgröße, die Art der Umgebung sowie Informationen über Verkehr und immissionsschutzrechtliche Anforderungen zur Hand bekommen. Sie haben zu beachten, was für Stellplatzsatzungen für Pkw und Fahrräder gelten. Ihre Aufgabe: An der viel befahrenen B304 soll ein Wohnkomplex entstehen, bei dem im Erdgeschoss auch Läden vorstellbar sind. Bei ihren Entwürfen müssten sie die gesamte Situation von der Stadt-Gemeinde-Grenze bis zum betroffenen Grundstück Münchner Straße 24 ins Auge fassen. Aber: "Sie sollen frei sein", sagt Müller.

Der Investor, Rolf Rossius, hat drei Preise im Wert von insgesamt 10 000 Euro ausgelobt, inklusive 500 Euro für die Kaffeekasse der Fakultät. Die Bürger werden laut Zeitplan am Dienstag, 21. Juli, im Bürgerhaus darüber entscheiden, welcher Entwurf gefällt. Darüber, was gebaut wird, ist damit aber noch nichts gesagt. Müller betont, dass für sie die wichtigste Phase die der Bürgerbeteiligung sei, die mit der Prämierung der Entwürfe beginnen, aber längst nicht enden solle. Die Entwürfe sollten eine "Diskussionsgrundlage" liefern, sagt sie. Ein Fachbeirat werde dann die einzelnen Elemente zusammenführen. Ein erster Entwurf soll am Dienstag, 29. September, im Gemeinderat vorgestellt werden. Im Oktobers soll es eine Bürgerversammlung zum Thema geben. Das letzte Wort wird dann der Gemeinderat haben.

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