Zeitgenössische Architektur in Bayern

DIY Sauerstoff-Maschine

© Kreativbüro Jan Engel © Kreativbüro Jan Engel

Sauerstoffproduktion an jeder Hausfassade und grünes Wohlfühlklima zum Selbermachen als kostenloses Land-Art-Projekt. Finanziert werden soll es durch eine Crowd-Funding-Kampagne.

Bei dem Projekt  handelt es sich um eine Art ‚Vertical Gardening 2.0', um kinetische Pflanzenvorhänge für Fenster, ganze Häuser und damit theoretisch komplette Skylines.

Bioblinds© sind zum Selberbauen an Fassaden, über Türen und an Fenstern mit Produkten aus dem Baumarkt und speziellen Ranke- oder Hängepflanzen, wie Blauregen, wilder Wein oder Efeu gedacht. Die Umsetzung beschreibt ein digitales Toolkit zum kostenlosen Download.

Die Ranken sollen dabei nicht verletzt oder zu stark strapaziert werden. Möglich ist das durch eine spezielle Mechanik, ausgetüftelt von einer Gruppe von Amateur-Ingenieuren, Designern, Kommunikations- und Kulturberatern um das Kreativbüro Jan Engel.

Die direkten Effekte liegen auf der Hand: Jede Hauswand könnte grün, die Sauerstoffproduktion
entsprechend erhöht, durch Kühleffekte im Wohnbereich Energie gespart, der Wohn-Komfort
gesteigert und urbane Kontexte vom Grau befreit werden.

Da es sich um ein kostenloses und damit demokratisches Angebot halten soll, plant das Bioblinds©-Team im 30. Jubiläumsjahr der deutschen Wiedervereinigung ein Land-Art-Projekt als Träger der Botschaft von demokratischer Freiheit. Dafür will die Gruppe einen zweistöckigen Forschungskubus in Osterwieck, an der ehemaligen inner-deutschen Grenze bauen. Dieser soll notwendige soziale, mechanische und gestalterische Daten generieren und dabei sowohl Menschen als auch Pflanzen unterschiedlicher Kulturen zusammenbringen.

Ob die Menschen kinetisches vertikales Gärtnern interessant finden, soll eine
Crowd-Funding-Kampagne zeigen. Ab dem 1. Dezember wird auf der Plattform Indiegogo für die „PR-Aktivierung" gesammelt. Gebaut, bepflanzt und geforscht werden soll im besten Fall im kommenden Frühjahr und Sommer. Ab Oktober 2020 stünden dann alle Daten des digitalen Toolkits zur Verfügung und ab dem Frühjahr 2021 könnten theoretisch alle Menschen ihre eigenen ‚Sauerstoffmaschinen' planen.