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KitchenLAB von Dross & Schaffer Ludwig 6 über Technik in der Küche. Bestimmt die Technik darüber, was wir essen?

Verdrängt Technik künftig Kochtraditionen, Rezepte und Erfahrungen? Diesen und ähnlichen Fragen war das nunmehr vierte kitchenLAB von Dross & Schaffer Ludwig 6 gewidmet. Die kulinarische Diskussionsrunde servierte Journalisten, Bloggern, Kunden und Partnern des Küchenspezialisten nicht nur Live-Cooking mit Vroni Lutz von BORA sondern auch „food for thought".

Dazu hatten Gastgeber und Dross & Schaffer Ludwig 6 Geschäftsführer Axel Schaffer sowie Studioleiter Stan Rusch wieder spannende Protagonisten an den Küchentresen geladen: Jossi Loibl, Chefredakteur des Restaurantführers DelikatEssen und leidenschaftlicher Hobbykoch, Markus Hahnel, Leiter Slow Food München, und Thorsten Kluss, Mitglied der Arbeitsgruppe kognitive Neuroinformatik der Universität Bremen. Durch die Talk-Runde führte Florian Schwarz, Redakteur und Nachrichtensprecher des Bayerischen Rundfunks.

„Wir haben ein Recht auf gute Nahrung", befand Markus Hahnel. „Lebensmittel müssen gut, saisonal, regional und fair zu beziehen sein. Essen ist Kultur und Genuss, das Kochen ein Akt, der Genuss bereitet und sozialen Zusammenhalt bringt. Die Technik darf dies nicht zerstören und unsere Ernährungssouveränität untergraben."

Ähnlich argumentierte Jossi Loibl: „Der Technik das Kochen zu überlassen ist immer noch besser als gar nicht zu kochen und sich ungesund zu ernähren. Helfen mir Geräte dabei, eine Mahlzeit zuzubereiten, kann ich wenigstens selbstbestimmt über die Lebensmittel und Zutaten entscheiden. Die Gefahr bei zu viel Technik besteht jedoch, dass langfristig der kulturelle Faden abreißt, dass Traditionen verschwinden. Dass Geräte künftig bestimmen, was ich esse und vor allem, woher ich es beziehe. Wir sollten Technik nutzen, ja – aber uns nicht von ihr abhängig machen und uns ihr unterwerfen."

Die Chancen von Technik als „Partner" in der Küche beleuchtete dagegen Thorsten Kluss: „Wir sollten weniger Furcht vor künftigen technischen Entwicklungen und Veränderungen haben. Durch Technik und Roboter werden wir viel gewinnen. Beide können Partner sein und unterstützen. Roboter können helfen, Traditionen zu erhalten und weiter zu geben, Rezepte zu entwickeln und gemeinsam mit uns Neues zu gestalten."

Am Ende des Abends stand die Erkenntnis: Die Traditionen, die eng mit dem Kochen verbunden sind – das gemeinsame Erleben, die Freude und der Genuss – behalten trotz Technik ihre Bedeutung.