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Christian Falsnaes

"the excluded middle" – gruppendynamische Prozesse und soziale Rituale.

Gemeinsam tanzen, gemeinsam musizieren, gemeinsam malen, den Künstler auf Händen tragen, sich küssen, Wände ansprühen, mit Motorsägen zu arbeiten - all das hat Falsnaes bereits mit Hilfe des Publikums gemacht, oder hat es sein Publikum ganz alleine machen lassen. "Die Idee den Betrachter in den Entstehungsprozess einer Arbeit einzubeziehen, interessiert mich sehr", sagt er. "So entstehen erst Erfahrungen, die eine Bedeutung haben. Statt aber nur das Resultat zu zeigen, versuche ich, die Erfahrung selbst zu teilen."

Der 1980 in Kopenhagen geborene Künstler ist ein Motivator, er bringt Leute dazu, Dinge zu tun, die sie sonst nicht tun würden. Seine Performances sind popkulturell eingefärbte Happenings, bei denen es mitunter auch darum gehen kann, eine positive Stimmung zu kreieren. Das mindert aber nicht die Ambivalenz, mit der man oft an solchen Performances teilnimmt. Falsnaes' Aktionen bauen auf der Erkenntnis auf, wie einfach es ist, Menschen für etwas zu begeistern: "Es gibt eine gewisse Trägheit in der Kunst, die ich durchbreche. Die Leute sind schnell zu begeistern, sich selbst einzubringen. Viele sehnen sich nach Utopie und Vision."

Der Ausstellungsraum BNKR mit seinen vielfältigen Aktivitäten wie Ausstellungen, Künstlergesprächen oder Workshops ist für Falsnaes ein idealer Ort. Umgekehrt ist Falsnaes für BNKR ein idealer Künstler, in dessen Schaffen es stets darum geht, die Definitionen und Funktionen von Kunst neu zu hinterfragen. Im Münchner Hochbunker in der Ungererstraße zeigt Falsnaes als abschließende Intervention des Ausstellungsprojektes "Im Raum mit_" eine Performance, die erneut das Publikum einbezieht und es auffordert, eine Wand zu gestalten.