Die Türen mussten zwischenzeitlich geschlossen werden, weil die Organisatoren der Ausstellung "Festival of Independents – Munich / Now / Here" mit solch einem Andrang an Vernissage- und Partygästen nicht gerechnet hatten...
Trotz Kälte und Nieselregen prophezeite die Menge an geparkten Radln vorm Haupteingang der Prinzregentenstraße 1 jede Menge Besucher. "Zum Glück ist das Haus ja groß" dachte ich da noch. Dann kam aber die Garderobenschlange und dann die zu den Ausstellungsräumen. Oben war, trotz der hohen Decken, sogar die Luft stickig. Aber das war alles nichts gegen die Stimmung im Erdegeschoss. Ich kam mir vor wie in meinem Lieblingsclub in den 90ern: halbe Stunde an der Theke anstehen, um dann kein Bier mehr zu bekommen, weil es bereits alle ist und das bei deutlich eingeschränkter Kommunikation, wegen der Musiklautstärke. Okay, Boxkämpfe gab es in der Disco damals nicht, aber die sind ja in der Kunstszene Momentan en vogue...
Das soll keinesfall Kritik sein, sondern zeigt, wie sehr diese Ausstellung den Zeitgeist trifft, was mich wirklich freut. Es ist eine goßartige Idee die kleinen feinen Eigeninitiativen der Stadt gebündelt im Museum vorzustellen. Teils lustig und erstaunlich, wie die Funde aus dem Eisbach, teils kritisch und engagiert. Allein die Art der Ausstellungsgestaltung kam mir teils etwas bemüht "unschick" vor. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, vielleicht kombiniert mit einer der vielen Veranstaltungen, die in diesem Rahmen in den nächsten zwei Wochen noch stattfinden.
