Zeitgenössische Architektur in Bayern

Laux Architekten haben Zuschlag für Togal-Werk erhalten

Das rosafarbene Konglomerat der Togalwerke an der Ismaninger Straße hat die Bayerische Hausbau erworben und in einem eingeladenen Wettbewerb den Siegerentwurf ermittelt. Der Entwurf von Laux Architekten zusammen mit Nowak Landschafts­architekten würdigt besonders die denkmalgeschützte Villa. Insgesamt entstehen 52 Wohneinheiten, Büroflächen sowie Flächen für Gastronomie und Einzelhandel.

Die Bayerische Hausbau lud sieben renommierte Architekturbüros dazu ein das Gelände des jetzigen Togalwerks an der Ismaninger Straße mit Wohnungen und Büros zu betplanen. Erstaunlich unterschiedliche Ansätze finden sich unter den Entwürfen. Der Siegerentwurf von Laux Architekten zusammen mit Nowak Landschafts­architekten punktete mit der Betonung auf einzelne Baukörper und der zurückgesetzten Eckbebauung, die freie Sicht auf die historische Villa erzeugt. Auch entscheidend für den Zuschlag war die neue Durchwegung des Grundstückes, welche in Zukunft einen Fußweg vom Bundesfinanzhof bis zum Bürgermeistergarten möglich macht. Der alte Brunnen bleibt ebenso erhalten und wird versetzt auf einen kleinen Platz an der Ismaninger Straße, der nicht nur von aussen einsehbar, sondern der Öffentlichkeit auch zugänglich ist. Hier dran sind Gastronomie und ein paar Einzelhandelsflächen angeordnet. Die Villa bleibt übrigens nicht rosafarben, sondern wird beige – ein Ton, den man unter dem rosa Anstrich gefunden hatte...

Auf dem insgesamt 5.100 m² großen Grundstück werden also ab 2013, in einer Kombination aus denkmalgeschützter Bausubstanz und modernen Gebäuden 52 neue Wohneinheiten sowie Büro- und Einzelhandelsflächen und eine Tiefgarage entstehen. Den Planungswettbewerb, lobte die Bayerische Hausbau zusammen mit der Landeshauptstadt München im Juli 2011 aus. Den zweiten und dritten Platz erhielten Steidle Architekten und t17 Landschaftsarchitekten sowie Goergens Miklautz Architekten mit Pier Mura und Claudia Ruf Landschaftsarchitekten. Das Preisgericht setzte sich aus freien Architekten, Vertretern der Bayerischen Hausbau und des Planungsreferats der Landeshauptstadt München sowie des Stadtrates und des Bezirksausschusses zusammen.

„Insgesamt überzeugt der Entwurf durch seinen sensiblen Umgang mit der Villa und den stadträumlichen Bezügen, sowie der sehr sorgfältigen, eigenständigen gestalterischen Sprache der Neubauten“, so Prof. Dr. (I) Merk, Stadtbaurätin des Referats für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München zum ersten Preis. Auch Dr. Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau, würdigt den ersten Preisträger. „Laux Architekten hat uns mit ihrem schlüssigen Konzept, dem es gelingt, das vorhandene Baudenkmal harmonisch mit dem Neubau zu verbinden, überzeugt. Die Schaffung von Wohnraum an diesem ehemaligen Industriestandort zeigt exemplarisch, dass die Landeshauptstadt München gemeinsam mit privaten Investoren, wie mit uns, der starken Nachfrage nach zusätzlichen Wohnungen entgegen kommt. An dieser Stelle möchten wir der Landeshauptstadt für die sehr kooperative Zusammenarbeit bei der Durchführung des Planungswettbewerbes danken“.
Ausstellung:
Die Wettbewerbsarbeiten werden vom 28. September bis zum 7. Oktober 2011, Montag bis Donnerstag, 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr, und Freitag, 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr, öffentlich im Planungsreferat ausgestellt.

Weitere Informationen des Bauträgers:

Auf dem Areal zwischen der Törringstraße, der Ismaninger Straße, der Händelstraße und einer nordwestlich angrenzenden Wohn- und Gewerbebebauung werden 52 Eigentumswohnungen im gehobenen Segment mit rund 8.200 m² Wohnfläche, circa 1.600 m² Bürofläche und rund 360 m² Einzelhandelsfläche entwickelt. Diese werden sich auf Neubauten sowie ein denkmalgeschütztes Gebäude aus der Spätphase des 19. Jahrhunderts verteilen. Das neubarocke Gebäude, das 1899 bis 1900 nach dem Entwurf des Architekten Paul Pfann als Gastwirtschaft der Familie Betz errichtet wurde und seit 1921 als Verwaltungsgebäude der Togal-Werk AG fungierte, bleibt vollständig erhalten. In enger Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege wird die historische Bausubstanz renoviert. Unter Denkmalschutz stehen ebenfalls der Georgi-Brunnen im Innenhof des Grundstücks, der 1901 von Heinrich Düll und Georg Pezold, den Erbauern des Friedensengels, geschaffen wurde, sowie die historischen Mauerpfeiler an der Ismaninger Straße und der Händelstraße.

Neben dem denkmalgeschützten Gebäude befinden sich auf dem Grundstück derzeit noch die ehemaligen Produktions- und Verwaltungsgebäude des Pharmaunternehmens Togal. Zu diesen gehören ein dreigeschossiges Fabrikationsgebäude, zwei Erweiterungsbauten sowie eine Garage, die in den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren entstanden sind und im Zuge der Projektentwicklung drei- bis fünfstöckigen Neubauten weichen werden. Ein begrünter und ruhiger Innenhof um den Georgi-Brunnen wird den zukünftigen Bewohnern als Erholungsraum und Rückzugsmöglichkeit dienen. Die Immobilie soll Nachhaltigkeitskriterien im Hinblick auf Ökologie, Ökonomie und Soziokultur berücksichtigen und neben Ressourcen­schonung und Energieeffizienz den Bedürfnissen unterschiedlicher Nutzergruppen wie Paaren, Familien mit Kindern oder Singles gerecht werden.

Der Beginn der Abbrucharbeiten sowie der Vertriebsstart der Wohneinheiten sind nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens für das letzte Quartal 2012 vorgesehen. Der Baubeginn soll im ersten Quartal 2013 erfolgen. Die Fertigstellung des Gebäudeensembles plant die Bayerische Hausbau 2014.

Das Areal, das die Bayerische Hausbau Ende 2010 von der Togal Werk AG erworben hat, befindet sich in einem gewachsenen Wohnviertel, umgeben von zahlreichen Grünflächen unweit des historischen Ortskerns mit dem Bogenhauser Kirchplatz. Südwestlich des Grundstückes liegt der öffentlich zugängliche Bürgermeistergarten mit gewachsenem Baumbestand. Nordöstlich befindet sich der Bundesfinanzhof. Die Naherholungsgebiete Englischer Garten, Hofgarten und Isarauen sowie die Maximiliansanlagen sind mit einem Spaziergang zu erreichen. Schulen, Kindertagesstätten, ärztliche Einrichtungen und kleine Läden für den täglichen Bedarf sind in der unmittelbaren Umgebung zu finden. Neben einem guten Anschluss an das Verkehrs- und Radwegenetz, ist das Areal mit den fußläufig erreichbaren Tramlinien 17 und 18 direkt an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.