Zeitgenössische Architektur in Bayern

Andreas Hild erhält Münchner Architekturpreis - wir gratulieren!

Der nur alle drei Jahre zu vergebende und mit 10.000 Euro dotierte Architekturpreis der LH München geht dieses Jahr an Andreas Hild. Mit seinem Sanierungstalent und den virtuosen Fassaden konnte der Juror, der Hild vorschlug, den Rest der Jury überzeugen.

Der Architekturpreis der Landeshauptstadt München wird für das herausragende Gesamtwerk von Architektinnen und Architekten verliehen, die in München oder der Region München leben bzw. eine enge Verbindung zu München als Ort ihres Schaffens haben. Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger sind Günter Behnisch und Partner, Günther Grzimek, Sep Ruf, Alexander Freiherr von Branca, Kurt Ackermann, Werner Wirsing, Busso von Busse, Peter von Seidlein, Thomas Herzog, Uwe Kiessler, Otto Steidle, Heinz Hilmer & Christoph Sattler, Winfried Nerdinger und Bea und Walther Betz.

Die Jury

Dr. Hans-Georg Küppers (Kulturreferent (Vorsitz)
Nicolette Baumeister (Büro Baumeister)
Bea Betz (Betz-Architekten)
Regine Geibel (muenchenarchitektur.com)
Dr. Gottfried Knapp (Architekturkritiker, Süddeutsche Zeitung),
Irene Meissner (Architekturmuseum TU München)
Prof. Uwe Kiessler (Kiessler und Partner Architekten)
sowie aus dem Stadtrat Dr. Reinhard Bauer, Monika Renner (SPD), Richard Quaas, Walter Zöller (CSU) und Sabine Krieger (Die Grünen/Rosa Liste) sowie in beratender Funktion Baureferentin Rosemarie Hingerl und Susanne Ritter in Vertretung von Stadtbaurätin Prof. Dr. (I) Elisabeth Merk)

begründete ihre Entscheidung wie folgt:

„Andreas Hild beherrscht nicht nur die Kunst bei unterschiedlichsten Bauaufgaben jeweils eindrucksvolle, spezifische und unverwechselbare Lösungen zu entwickeln, sondern beherrscht zudem, wie kaum ein anderer, die schwierige Kunst des Bauens im Bestand. Neubaupauprojekte wie sein Bürogebäude für die Welfenhöfe, das Bauzentrum in Riem oder die Wohnbebauung Helsinkistraße sind Beispiele für eine hoch ästhetische eigenständige gestalterische Sprache. Bei der Sanierung und Erweiterung bereits bestehender Gebäude und bei der innenarchitektonischen Neugestaltung historischer Komplexe legt er ein hohes Maß an Sensibilität an den Tag. Im Besonderen wird dies sichtbar bei seinen sinnlichen Fassadengestaltungen. Gebäude wie das der TU München, das AGFA-Hochhaus, das Hotel Louis am Viktualienmarkt, das Wohnhaus in der Reichenbachstraße und die aktuelle Planung zur Sanierung eines Terrassenhauses aus den 70er Jahren im Tucherpark sind hervorragende Beispiele hierfür.

Bauen im und am Bestand ist das Thema der Zukunft, da Städte so gut wie keine Flächen für Neubauten mehr zu bieten haben. Andreas Hild ist ein Architekt, der diese Disziplin nicht nur beherrscht, sondern Fassaden entstehen lässt, die subtil und mit Respekt für die Historie eine virtuose neue Haut schaffen. Hilds konzeptuelle Herangehensweise schließt intensive Recherchen und daraus entwickelte spezifische Übertragungstechniken ein. Sein feinsinniger Umgang mit historischen Kontexten - wie dies etwa seine Wohnanlage Klostergarten Lehel zeigt, aber auch die Fassaden des Wohnhauses in der Brunnstraße in München oder die Fassadensanierung Belzingerstraße in Berlin/Schöneberg - vermittelt in der jeweiligen Neuinterpretation eine überzeugende Verbindung zur gestalterischen Geschichte der Gebäude und ist im Ensemble gedacht. Ästhetik und Bauqualität gehen dabei Hand in Hand; seine spannungsreichen Fassaden entsprechen zugleich jeweils hohen energetischen Anforderungen.

Andreas Hild ist ein Architekt aus München, der nicht nur in München eine lange Reihe an hoch beachteten, stadtbildaufwertenden Gebäuden und Fassaden geschaffen hat, die wichtige neue und innovative Perspektiven setzen. Für diese Leistung wird er von der Jury für den Architekturpreis der Landeshauptstadt München 2012 vorgeschlagen.“

Der Architekturpreis wird im Rahmen einer geschlossenen Preisverleihung am 12. Juli im Alten Rathaus vergeben.